"Gold-gegen-Öl-Deals"

Bringt ein Goldgräber Erdogan zu Fall?

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Brisante Aussagen: Erdogan wusste von Umgehung der Iran-Sanktionen

Recep Tayyip Erdogan gerät immer mehr unter Druck. Der türkische Präsident hat nach Aussage des Goldhändlers Reza Zarrab von einem Komplott zur Umgehung von Sanktionen gegen den Iran gewusst. Das habe ihm der frühere türkische Wirtschaftsminister Mehmet Zafer Caglayan mitgeteilt, sagte der türkisch-iranische Goldhändler am Donnerstag vor einem Gericht in New York aus.

Caglayan habe ihm gesagt, dass Erdogan zugestimmt habe, dass sich neben der staatlichen Halkbank zwei weitere Banken an den "Gold-gegen-Öl-Deals" beteiligen dürften. Mit diesen Deals sollte iranisches Öl bezahlt und Sanktionen der USA und der Vereinten Nationen umgangen werden.

Brisante Deals

Am Vortag hatte Zarrab bereits ausgesagt, Caglayan mit bis zu 50 Millionen Euro bestochen zu haben. Der frühere türkische Wirtschaftsminister habe ihm dafür geholfen, die "Gold-gegen-Öl-Deals" auszuhandeln und 50 Prozent der Profite bekommen. Auch den früheren Chef der Halkbank, Suleyman Aslan, habe er mit Schmiergeldern in Millionenhöhe bestochen, sagte Zarrab am Donnerstag. Auf die Frage, warum er nicht noch andere Menschen bestochen habe, antwortete der Goldhändler: "Ich habe den türkischen Wirtschaftsminister und den Chef der Halkbank bestochen, ich habe nicht das Gefühl gehabt, noch andere Personen bezahlen zu müssen."

Der 34-jährige Zarrab hatte bei dem brisanten Prozess eigentlich selbst auf der Anklagebank sitzen sollen, sich dann aber schuldig bekannt. Nun tritt er als Belastungszeuge auf. Auf der Anklagebank sitzt jetzt nur der frühere Vizechef der staatlichen türkischen Halkbank, Mehmet Hakan Atilla. Er hat die Anschuldigungen bisher zurückgewiesen.
 

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