Bulgarien

Krawalle gegen NÖ-Strom

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Tagelange Unruhen wegen hoher Strompreise, blanke Wut auf den Stromlieferanten EVN in Bulgarien.

„Diebe, Räuber, Mafia“, brüllten Tausende Demonstranten in Sofia. Unbezahlbare Strom- und Heizkostenrechnungen waren der Zündfunke am Pulverfass. Nach tagelangen Unruhen mit einem Toten und Dutzenden Verletzten trat die bulgarische Regierung am Mittwoch zurück, Premier Bojko Borissow gab auf. Den Job kostete ihn nicht zuletzt die niederösterreichische EVN.

Eigentlich hat Bulgarien den niedrigsten Strompreis der ganzen EU. Doch die zwei privaten Stromanbieter, die niederösterreichische EVN und die tschechische CEZ, kassieren geschmalzene Netzgebühren. Das führte dazu, dass sich binnen eines Jahres der Strompreis verdoppelte. Energie wurde praktisch unbezahlbar.

Bei einem monatlichen Durchschnittslohn von 360 Euro oder bei Renten von etwa 150 Euro führten die gestiegenen Stromkosten dazu, dass den bettelarmen Bulgaren das Geld ausging. Jeder fünfte Bulgare lebt mit weniger als 110 Euro pro Kopf und Monat unter der Armutsgrenze.

Die EVN gibt maroden Stromleitungen die Schuld
Zwar hat die Regierung den Strompreis gedeckelt. Doch die Stromlieferanten pfeifen drauf. Die EVN sagt, sie könne sonst nicht wirtschaftlich arbeiten. Außerdem ginge ein Viertel des Stroms wegen maroder Leitungen verloren, dreimal so viel wie im EU-Schnitt. Diese Verluste müssen die Bulgaren eben zahlen, meint die EVN.

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