Auf den Westen

CIA-Chef befürchtet weitere IS-Anschläge

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CIA-Chef Brennan geht davon aus, dass weitere Anschläge bereits geplant werden.

Nach den Anschlägen von Paris befürchtet der US-Geheimdienst CIA weitere Attacken der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) gegen Ziele im Westen. "Ich würde damit rechnen, dass dies nicht die einzige Operation ist, die der IS in der Vorbereitung hat", sagte CIA-Direktor John Brennan am Montag in Washington.

"Sorgfältig und überlegt"
Die Anschläge von Paris seien "sorgfältig und überlegt geplant" worden. "Das ist nicht etwas, was in wenigen Tagen erledigt wurde", sagte Brennan. Es sei "klar", dass die IS-Miliz eine "externe Agenda" habe.

Der CIA-Chef beklagte, dass die Arbeit der Geheimdienste durch die Enthüllungen über die US-Spähprogramme in den vergangenen Jahren schwieriger geworden sei. Die Terrornetzwerke hätten ihre Kommunikation entsprechend umgestellt. "Sie haben gelernt, was zu tun ist, um ihre Aktivitäten vor den Behörden zu verschleiern", sagte er.

Weckruf

"Ich hoffe, dass dies ein Weckruf sein wird, vor allem in bestimmten Gegenden Europas, wo es eine verzerrte Darstellung der Tätigkeiten der Geheimdienste gegeben hat", sagte Brennan. Vor allem in Deutschland hatte die vom früheren US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden ans Licht gebrachte weltweite Überwachung von Internet- und Telefonkommunikation durch die NSA und verbündete Geheimdienste für Empörung gesorgt.

Bei den islamistischen Anschlägen auf eine Konzerthalle, Restaurants, Cafes und in der Nähe des Fußballstadions Stade de France waren am Freitagabend in Paris 129 Menschen getötet und 352 weitere verletzt worden. Brennan sagte, dass die Geheimdienste derzeit "fieberhaft" arbeiteten, um mögliche Anschlagspläne aufzudecken. Die IS-Miliz kontrolliert große Gebiete in Syrien und im Irak, wo die Jihadisten einen islamistischen Gottesstaat ausgerufen haben.
 

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