Todesdrama von Genua

Darum ist die Brücke eingestürzt

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Benetton machte einen Milliardengewinn mit der maroden Todes-Brücke.

Genua. An der unfassbaren Tragödie in Genua soll ein Tragseil schuld sein. Das lässt sich aus ersten Experteneinschätzungen und Zeugenaussagen deuten. Die Zeitung La Repubblica zitiert die Ärztin Valentina Galbusera, die gesehen haben will, dass Tragseile rissen: „Ich war am Steuer meines Autos und habe gesehen, wie die Seile an der Seite nachgaben. Gleich danach begann der Asphalt unter mir zu zittern wie bei einem Erdbeben.“ Erschreckend: Schon 2017 sollen Schwächen an den Seilen festgestellt worden sein. Das italienische Verkehrsministerium leitete nun eine Untersuchung der privaten Betreibergesellschaft Autostrade per l’Italia ein.

Die Brücke soll jetzt sofort neu gebaut werden

15 Tage hat Autostrade nun Zeit nachzuweisen, dass alle vertraglichen Verpflichtungen bezüglich der Sicherheit auf der Todes-Brücke erfüllt wurden. Unabhängig davon wurde der Straßen-Betreiber aufgefordert, den Brücken-Neubau sofort und auf eigene Kosten durchzuführen.

Das könnte jetzt ein Nachspiel für den Mode-Giganten Benetton haben, denn der Konzern ist der größte Teilhaber von Autostrade. Allein 2017 hat Benetton 1,17 Milliarden Gewinn mit Italiens Straßen gemacht.

Chaos. In Genua droht unterdessen ein Verkehrschaos. Durch den Einsturz der Brücke fehlt nicht nur die wichtigste innerstädtische Verbindung, sondern auch die unverzichtbare Route für Touristen und Wirtschaft.  

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