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Türkei

Das ist das Gesicht des Istanbul-Terrors

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Der mutmaßliche Attentäter kam erst im November mit Ehefrau und Kindern in die Türkei.

Wahllos feuerte der IS-Killer in der Silvesternacht in den Nachtclub Reina in Istanbul, tötete 39 Partygäste, verletzte fast 70 Menschen schwer. Jetzt gibt es ein erstes Video des mutmaßlichen IS-Killers, der noch immer auf der Flucht ist:

  • Das Video wurde vor dem Blutbad auf dem Taksim-Platz im Zentrum Istanbuls aufgenommen.
  • Unter Verdacht steht ein Mann aus der zentralasiatischen Re­publik Kirgistan, der erst am 20. November per Flugzeug mit Ehefrau und zwei Kindern in Istanbul angekommen sein soll.
  • Die Familie des Verdächtigen fuhr erst in die türkische Hauptstadt Ankara weiter und mietete in ­Konya eine Wohnung, zahlte für drei Monate Miete.

Zum Massaker. Seinem Makler sagte der Verdächtige, er wolle ­einen Job suchen. Am 29. Dezember reiste der Mann schließlich nach Istanbul. Die türkischen Behörden glauben, dass er am Bosporus auch Führungs­offiziere der IS-Terror-Miliz getroffen hat.

Im Laufe des Dienstags wurden allerdings Zweifel laut. Lasche Maschprapow (28) habe mit dem Attenktat nichts zu tun gehabt.

Zwei weitere Ausländer am Flughafen festgenommen

Am Dienstag wurden am Flughafen Atatürk zwei weitere Männer – Ausländer – festgenommen. Inzwischen sind zwölf Verdächtige in Haft, darunter auch die Ehefrau des Kirgisen. In einem ersten Verhör gab sie an, keine Ahnung davon gehabt zu haben, dass ihr Mann ein IS-Fanatiker sei. Von dem Blutbad im beliebten Reina-Club in Istanbul will sie erst aus dem TV erfahren haben. Laut türkischen Presseberichten hätte der Mann aber schon seit Jahren für den IS in Syrien und im Irak gekämpft.

Fingerabdrücke

Auf der Täterwaffe, einer Kalaschnikow, die der Täter im Club zurückgelassen hatte, wurden Fingerabdrücke gefunden. Der Verdächtige gehört vermutlich zu jener zentralasiatischen IS-Terror-Zelle, die im Sommer vergangenen Jahres einen blutigen Anschlag auf den Flughafen Istanbul verübt hat.

Drei Selbstmordattentäter hatten damals das Feuer ­eröffnet und sich letztlich selbst in die Luft gesprengt. Es gab 47 Tote und rund 200 Verletzte.Karl Wendl

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