Paris

Das sind die Mörder-Brüder

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Tausende Polizisten jagen Chérif (32) und Said Kouachi (34), die Killer-Bürder aus Paris.

Beide Mörder sind polizeibekannt. Seit Jahren. Mehrmals gaben sie protzige Interviews, traten in TV-Reportagen auf. Zuletzt wurden sie sogar von der Polizei observiert. Doch niemand ahnte, wie gefährlich das Brüderpaar wirklich ist.

Said Kouachi (34,) und Chérif Kouachi (32) – beide sind in Paris geboren. Französische Staatsbürger. Sie wuchsen in Heimen auf. Ihre Eltern waren Einwanderer aus Algerien. Sie starben, als die Brüder noch klein waren.

Erst im Sommer sollen sie aus dem Syrien-Krieg nach Frankreich zurückgekehrt sein. Dort haben sie das Töten gelernt.

Chérif wurde 2005 zum ersten Mal verhaftet. Da war er 22. Er jobbte als Fitnesstrainer, machte sogar ein Diplom. Er kiffte regelmäßig, interessierte sich für derbe Rap-Musik. Sich selbst bezeichnete er als „Gelegenheitsmoslem“. Damals wollte er via Damaskus in Syrien in den Irak reisen. Er wollte sich der Al-Kaida anschließen, gegen die Amerikaner kämpfen. Als er vor Gericht stand, sagte er: „Die Folterbilder aus dem Gefängnis von Abu Ghraib haben mich inspiriert.“ Und: „Es war mir egal, ob ich im Kampf sterbe.“

Haft. Chérif wurde zu drei Jahren verurteilt – Diebstähle, Drogendelikte, Kleinkriminalität. Von Januar 2005 bis Oktober 2006 saß er im Gefängnis von Fleury-Mérogis. Dort traf er seinen neuen Mentor: Djamel Beghal, ein Jihadist. Der verbüßte eine zehnjährige Haftstrafe, war Drahtzieher eines Anschlages auf die US-Botschaft in Paris 2001 (siehe Story rechts).

Radikal. Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis änderte Chérif sein Leben radikal: Er trainierte noch mehr, trank keinen Alkohol, stellte das Kiffen ein. Er schloss sich radikal-islamischen Gruppen in Paris an. Sie sollen Angriffe auf Museen in Paris geplant haben. Im Oktober 2010 wurde er deshalb abermals verhaftet. Am 26. Juli 2013 kam er wieder frei – die Beweise gegen ihn reichten nicht aus.

Danach jobbte er in einem Fischgeschäft in einem Supermarkt. Mehrmals sprach er in Interviews über den Krieg in Syrien und Irak. Hatte auch intensive Kontakte zur Führungsspitze der Terrormiliz ISIS.

Bis zum Sommer 2014 dürften die beiden Brüder tatsächlich in Syrien gewesen sein. Dann kehrten sie nach Frankreich zurück. Als Exekutionskommando. Wochenlang planten sie den Anschlag. Bis ins Detail. Dann schlugen sie zu.

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