Bilder computergeneriert

Polizei will Fake-Kinderpornos für Ermittlungen nutzen

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Um Sexualstraftaten zu bekämpfen, sollen Ermittler in Deutschland künftig am Computer erstellte kinderpornografische Inhalte nutzen dürfen.

Berlin. Eine entsprechende Reform kündigte die deutsche Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) in der "Welt" (Donnerstag) an.
 
"Die Ermittler sollen künftig computergenerierte Bilder verwenden können, wenn sich die Taten nicht anders aufklären lassen", sagte sie. Hintergrund ist, dass für den Zugang zu entsprechenden Portalen im Internet manchmal verlangt wird, selbst Bilder und Videos hochzuladen.
 
"Diese computergenerierten Bilder sehen echten Bildern täuschend ähnlich, zeigen aber niemals echte Kinder", sagte die Ministerin. "Wir dürfen nie vergessen, dass hinter kinderpornografischen Bildern schreckliche Missbrauchstaten an Kindern stehen." Sie wolle der Polizei deshalb "alle rechtsstaatlich zulässigen Instrumente an die Hand geben".
 
Im Oktober hatten sich bereits die Rechtspolitiker der großen Koalition darauf verständigt. Die Reform soll in ein Gesetz zum Cybergrooming aufgenommen werden, das derzeit im Deutschen Bundestag beraten wird. Dieses Gesetz soll dafür sorgen, dass Pädophile wirkungsvoller bestraft werden, die in Onlinechats mit sexuellen Absichten Kontakt zu Kindern suchen.
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