Bei Begräbnis

Erdogan weint öffentlich um Putschopfer

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Beim Begräbnis eines befreundeten Opfers, konnte Erdogan seine Gefühle nicht mehr zurückhalten.

Der starke Mann der Türkei in Tränen: Beim Begräbnis eines befreundeten Putschopfers ist der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan am heutigen Sonntag in Istanbul von seinen Gefühlen überwältigt worden. Erdogan begann während der Trauerrede für den Werbefachmann Erol Olcak in einer Moschee zu weinen. "Erol war ein alter Freund von mir", sagte Erdogan. "Ich kann nicht mehr sprechen."

Keine Gefühle in der Öffentlichkeit

Erdogan gilt als Mensch, der seine Gefühle in der Öffentlichkeit unter Kontrolle halten kann. Während des Putschversuchs in der Nacht auf Freitag, als er zeitweise nur über ein Videotelefon mit der Außenwelt kommunizieren konnte, schien er nervös. Nach der Niederschlagung des Putsches kündigte er ein hartes Durchgreifen gegen die Urheber der Erhebung an. Nur kurz nach seinem Gefühlsausbruch am Sonntag stieß er neuerlich Drohungen gegen den im US-Exil lebenden Prediger Fethullah Gülen aus, den er hinter dem Putschversuch vermutet.

Olcak war für die Werbekampagnen von Erdogans islamisch-konservativer AKP verantwortlich gewesen. Medienberichten zufolge kam Olcak gemeinsam mit seinem 16-jährigen Sohn ums Leben, als er in der Nacht auf Samstag auf der Bosporus-Brücke in Istanbul gegen die Putschisten protestierte. Erdogan und Olcak lernten einander im Jahr 1993 kennen, die beiden arbeiteten seit damals eng zusammen. Olcak soll auch der Namensgeber für Erdogans Partei (Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung) gewesen sein.

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