Kölner Silvesternacht

Ex-Polizist kontert Kritik an Kölner Polizei

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Nachdem die Kölner Polizei erneut kritisiert wurde, springt er für die Beamten in die Bresche.

Wegen des Skandals rund um die Kölner Polizei und ihren Kontrollen von Nordafrikanern in der Silvesternacht, meldete sich nun ein ehemaliger Bundespolizist zu Wort. Nick Hein rechnete in einem RTL-Interview bei "Guten Morgen Deutschland" mit den Kritikern ab. Nach den verheerenden Sex-Attacken in der Silvesternacht 2015 wurden dieses Mal Dutzende Nordafrikaner von der Polizei kontrolliert ohne konkretes Verdachtsmoment. Dies löste eine Welle der Empörung und der Kritik an der Vorgangsweise der Beamten aus. Nun erklärte Hein seinen Standpunkt zu dem Vorfall. „ch bin einfach genervt von dieser Debatte. Da kommen hunderte junge, dem Erscheinungsbild der letztjährigen Haupttäter entsprechenden stark alkoholisierte Männer an, werden von der Polizei befragt und kontrolliert – was wäre denn die Alternative gewesen? Die Jungs laufen lassen und schauen, was passiert, um sich im Nachhinein anhören zu müssen, dass man nicht eingeschritten ist, als man noch die Chance hatte?“, sagte er im Interview. Seiner Meinung nach hat die Exekutive in Köln genau richtig reagiert.

Mit den Kritikern geht er hart ins Gericht. „Bei der Polizei arbeiten Experten. Die haben Ahnung von dem, was sie tun. Und wenn man keine Ahnung von der Praxis hat, dann sollte man vielleicht einfach mal die Goschen halten“, so der Ex-Polizist.

"Nafri" stamme aus dem Funkgebrauch

Ins Fadenkreuz der Kritik gelangte nicht nur die Vorgehensweise, sondern auch ein Tweet der Polizei. Darin bezeichneten sie die durchsuchten Personen als „Nafris“. Ein Ausdruck, der als rassistisch angesehen wird. Die Polizei entschuldigte sich dafür und bekräftigte, dass darin keine böse Absicht bestand. Auch Heine glaubt daran. „Das ist normalerweise eine Abkürzung aus dem Funkgebrauch. Genauso wie ‚Ami‘ eine Abkürzung für einen Amerikaner und ‚Aussie‘ für einen Australier ist. Das macht man, um einfach schnell so viele Informationen wie möglich an die Leitstelle weiterzugeben und hat keinerlei Wertung“, erklärt er gegenüber RTL.

Trotz der Vorfälle und der Kritik glaubt er weiterhin an die Hüter des Gesetzes. „Ich glaube weiter fest daran, dass wir ganz viele junge Frauen und Männer haben, im Übrigen auch mit Migrationshintergrund, die diesen Job machen wollen. Deshalb glaube ich auch, dass das Ganze fortbestehen wird, egal wie wenig Rückhalt momentan vielleicht von der Politik zu erwarten ist.“  

Nick Hein war jahrelang selbst als Polizist in Köln tätig und lebt jetzt in Berlin.

Hier geht es zum ganzen Interview mit Nick Hein.

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