Konflikt

Ex-Präsident warnt: Ukraine vor Bürgerkrieg

Teilen

Klitschko pochte vor der Parlamentssitzung auf eine umfassende Amnestie

Der frühere ukrainische Präsident Leonid Krawtschuk (80) befürchtet eine dramatische Zuspitzung des Machtkampfes in seiner Heimat. "Die Ukraine befindet sich am Rand des Bürgerkriegs", sagte der erste Präsident der Ukraine (1991-94) am Mittwoch im Kiewer Parlament unter dem Applaus der Abgeordneten.

Krawtschuk appellierte Medienberichten zufolge an die Abgeordneten, das von der Opposition geforderte Amnestiegesetz für die Regierungsgegner zu beschließen.

Pochen auf Amnestie

Oppositionsführer Vitali Klitschko pochte unmittelbar vor der Parlamentssitzung auf eine umfassende Amnestie. "Wir haben (Präsident Viktor) Janukowitsch sehr deutlich gemacht, dass er alle Demonstrationsverbote rückgängig und alle inhaftierten Maidan-Demonstranten freilassen muss", schrieb er in einem Gastbeitrag für die "Bild". "Wir lassen uns von diesem Präsidenten nicht länger hinhalten."

Angst vor Gewalt
Die Vaterlandspartei der inhaftierten Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko warnte erneut vor der Gefahr einer gewaltsamen Lösung des Machtkonflikts in Kiew. Sollte Janukowitsch den Ausnahmezustand verhängen und Spezialeinheiten gegen die Demonstranten einsetzen, drohe ein "Blutbad mit Hunderten Opfern", sagte der frühere Außenminister Arseni Jazenjuk, Fraktionschef der Timoschenko-Partei.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.