Seit Jahren

Fidel Castro erstmals wieder im Parlament

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Auf dem Programm standen beratungen über einen angeblichen Atomkrieg.

In seiner ersten Rede vor dem Parlament seit seinem Machtverzicht vor vier Jahren hat Kubas Ex-Präsident Fidel Castro vor einem Atomkrieg gegen den Iran gewarnt. Diese Gefahr bestehe im Falle eines Angriffs der USA oder Israels auf den Iran, sagte Castro am Samstag bei einer außerordentlichen Parlamentssitzung in Havanna.

Bereits am Mittwoch hatte Castro US-Präsident Barack Obama vor einem militärischen Vorgehen gegen den Iran gewarnt, der wegen seines Atomprogramms international unter Druck steht. "Wir beteiligen uns an der Überzeugungsarbeit", sagte Castro.

Extra einberufen
Castro hatte das Parlament eigens zur Erörterung dieses Themas einberufen lassen. Regulär tagt es nur zwei Mal im Jahr. Von den Abgeordneten wurde Castro, der kommende Woche 84 Jahre alt wird, mit Applaus und "Viva"-Rufen begrüßt. In der für ihn typischen olivfarbenen Uniform hielt der kubanische Revolutionsführer eine etwa zehn Minuten lange Ansprache. Sein Auftritt im Parlament wurde live im kubanischen Fernsehen und Radio übertragen.

Fidel Castro hatte die Staatsführung im Juli 2006 wegen gesundheitlicher Probleme an seinen jüngeren Bruder Raúl Castro abgegeben. Seitdem hatte er nicht mehr vor dem Parlament gesprochen. Er behielt allerdings den Posten als Chef der Kommunistischen Partei Kubas sowie seinen Parlamentssitz und meldete sich immer wieder mit schriftlichen Kommentaren zur Wort. Öffentliche Auftritte mied er lange Zeit, in den vergangenen Wochen hatte sich Fidel Castro aber wiederholt in der Öffentlichkeit gezeigt.

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