Hungerstreik

Flüchtlinge demonstrieren in Bayern

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Asylwerber treten im bayrischen Deggendorf in Hungerstreik

Etwa 175 Flüchtlinge aus Sierra Leone sind im bayrischen Deggendorf in Hungerstreik getreten. Sie protestieren gegen Abschiebung und gegen ihre Lebensbedingungen. "Die protestierenden Flüchtlinge aus Sierra Leone wollen die Anwendung des Asylrechts nicht akzeptieren", hieß es in einem Statement.

Am Freitag hätte einer von ihnen abgeschoben werden sollen – was aber in letzter Minute am Flughafen gestoppt wurde. Die protestierenden Flüchtlinge gaben an, Schutz in Deutschland erwartet zu haben, stattdessen seien sie "enttäuscht worden".

"Ganze Welt soll erfahren, wie Deutschland Einwanderer behandelt"

Seit Samstag hätten die Asylwerber das Essen verweigert. Die Kinder gingen seit Freitag nicht mehr in die Schule oder zum Deutschkurs, weil ihnen der Zugang zu öffentlichen Bildungseinrichtungen verwehrt sei. Die Erwachsenen bestreikten ihre 80-Cent-Jobs, wie der Bayrische Flüchtlingsrat mitteilte. Durch ihren Protest solle "die ganze Welt erfahren, wie Deutschland die Einwanderer behandelt".

Auch Schwangere sollen Essen verweigern

Unter dem mehrstündigen Protestmarsch befanden sich auch Kinder. Eine Schwangere Frau brach mit einem Schwächeanfall zusammen und wurde ins Krankenhaus gebracht. Die niederbayrische Regierung dementiert, dass die Zustände in der Unterbringung schlecht seien. Solange Flüchtlinge in Transitzentren untergebracht seien, dürften sie dem Gesetz nach keine Erwerbstätigkeit ausüben.

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