Neugeborenes unter Opfern

Flüchtlingsdrama: Fünf Tote im Mittelmeer

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58 in Sicherheit gebracht, 45 von libyscher Küstenwache aus dem Wasser geholt.

Bei einem neuen Flüchtlingsdrama im Mittelmeer sind am Montag fünf Migranten, darunter ein Neugeborenes ums Leben gekommen. Ein weiteres Kind werde vermisst, 58 Migranten konnten in Sicherheit gebracht werden, berichtete die Hilfsorganisation Sea Watch, die mit ihrem Schiff "Sea Watch 3" den Flüchtlingen Hilfe leistete.

45 Migranten seien von der libyschen Küstenwache aus dem Wasser geholt worden. Laut Sea Watch war die Crew der Hilfsorganisation mit der Rettung der Migranten beschäftigt, als das "gewalttätige und unüberlegte Verhalten" der libyschen Küstenwache die Todesfälle unter den Migranten verursacht habe. Das Unglück, das sich in internationalen Gewässern unweit von Libyen ereignete, in denen die libysche Küstenwache keine Zuständigkeit habe, sei auch von Piloten an Bord eines Helikopters der italienischen Marine beobachtet worden.

Ermittlungen zu 26 toten Frauen

In der süditalienischen Stadt Salerno wurden indes Ermittlungen zu den 26 toten Frauen, deren Leichen am Sonntag an Bord eines Schiffes in Süditalien eingetroffen waren, eingeleitet. Die meisten von ihnen seien Mädchen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren, teilten die Behörden mit. Die italienischen Staatsanwälte wollen nun herausfinden, ob die jungen Frauen Opfer sexueller Gewalt geworden seien. Zwei mutmaßliche Schlepper, ein Libyer und ein Ägypter, wurden festgenommen.

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