Seuchen-Alarm

Flüchtlingsschiff: Albanien nimmt 20 Migranten auf

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Seuchen-Alarm auf dem Flüchtlingsschiff 'Diciotti'.

Albanien nimmt 20 der circa 140 Migranten auf, die sich noch an Bord des Küstenwache-Schiffes "Diciotti" in Catania befinden. Dies teilte das italienische Außenministerium am Samstagabend mit.

"Außenminister Enzo Moavero Milanesi dankt Albanien für den Beschluss zur Aufnahme von 20 Migranten, die sich an Bord der 'Diciotti' befinden. Das ist ein Zeichen großer Freundschaft und Solidarität, die Italien sehr schätzt", hieß es in einem Tweet des Ministeriums.

Suche nach Lösung

Der italienische Innenminister und Vizepremier Matteo Salvini hatte zuvor berichtet, er führe Gespräche mit einigen Ländern, um eine Lösung für die Migranten zu finden, die sich noch an Bord der "Diciotti" in Catania befinden. "Wir arbeiten mit einigen Ländern, die uns am nächsten sind", sagte Salvini nach Medienangaben vom Samstag. Genauere Angaben machte der Minister nicht.

Italien hatte am Freitag den EU-Partnern mit einem Stopp der Zahlungen an Brüssel gedroht, sollte es keine Einigung auf eine Übernahme der Migranten durch die EU-Partner geben. Die EU-Kommission verwahrte sich gegen Erpressungsversuche. Italien verlangt von anderen EU-Staaten, dass diese ebenfalls Flüchtlinge aufnehmen. Die EU-Partner lehnten diese Forderung mit der Begründung ab, dass die Zahl der heuer in Italien eingetroffenen Migranten stark gesunken sei. Das Dublin-System der EU sieht vor, dass in der Regel jener Staat für einen Migranten zuständig ist, in dem er zuerst den Boden der EU betritt. Oft ist daher Italien betroffen.

Das Schiff der italienischen Küstenwache hatte am 16. August insgesamt 190 Migranten aufgenommen und erst am Montag die Erlaubnis bekommen, in den Hafen von Catania einzulaufen. 13 der Geretteten wurden bereits kurz nach der Rettung auf die Insel Lampedusa gebracht, 27 Minderjährige konnten am Mittwochabend von Bord.

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