Nach Polizistenmord

Frankreich sagt ETA harten Kampf an

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Präsident Sarkozy fordert 30 Jahre Haft für derartige Taten.

Nach den tödlichen Schüssen auf einen französischen Polizisten hat Präsident Nicolas Sarkozy der baskischen Untergrundorganisation ETA (Euskadi Ta Askatasuna/Baskenland und Freiheit) einen harten Kampf angesagt. "Damit eines klar ist: Frankreich wird sich von spanischen Terroristen nicht einschüchtern lassen", sagte Sarkozy am Donnerstag nach einem Gespräch mit Hinterbliebenen des Beamten. Er forderte für derartige Taten kategorisch 30 Jahre Gefängnis.

Sarkozy: "Mit größter Strenge bestrafen"
Sarkozy sagte bei seinem Besuch in der Nähe von Melun südöstlich von Paris, der 52-jährige Polizist sei "von Terroristen der Organisation ETA ermordet" worden. Die Ermittler hätten recht genaue Hinweise, um die Mittäter des bisher einzigen verhafteten Mannes früher oder später zu finden. Die Täter "werden aufgespürt und mit größter Strenge bestraft", drohte der Präsident. Spanien sei eine Demokratie, und Frankreich stehe seinem Nachbarland im Kampf gegen die baskischen "Terroristen" bei. Der spanische Regierungschef Jose Luis Zapatero werde an der Bestattung des Beamten am Dienstag teilnehmen.

Er selbst werde eine Trauerrede für den "mutigen" Polizisten halten, der am Dienstagabend bei einer Personenkontrolle erschossen worden war. Wer einen Ordnungshüter umbringe, solle automatisch eine Haftstrafe von 30 Jahren bekommen, forderte der Staatschef. Zuvor hatte bereits Innenminister Brice Hortefeux gesagt, es gebe "sehr klare" Beweise dafür, dass die Tat auf das Konto der ETA gehe. Es wäre das erste Mal, dass die Untergrundorganisation in ihrem jahrzehntelangen gewaltsamen Kampf einen französischen Polizisten getötet hätte.

Spanien beantragt Auslieferung
Die Ermittler hätten eines der Autos identifizieren können, das die Täter bei der Schießerei verwendet hätten, sagte Innenminister Hortefeux. Es sei Mitte Februar im Landesinneren mit der üblichen "Vorgehensweise" der ETA gestohlen worden. Die Polizei hatte nach der Schießerei einen Mann festgenommen, der sich selbst als Mitglied der ETA identifizierte. Nach mindestens fünf weiteren Beteiligten wurde am Donnerstag noch gesucht. Der festgenommene Verdächtige soll auch an Ausschreitungen junger Separatisten im spanischen Baskenland beteiligt gewesen sein; Spanien hat seine Auslieferung beantragt.

Eine Gruppe von mindestens fünf Männern und einer Frau hatte sich am Dienstagabend südöstlich von Paris ein Feuergefecht mit einer Polizeistreife geliefert. Dabei wurde der 52-jährige Beamte trotz einer kugelsicheren Weste am Brustkorb getroffen und tödlich verletzt. Der Polizist hinterlässt eine Frau und vier Kinder.

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