Papst-Geständnis

Franziskus: "Mädchen verdrehte mir Kopf"

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Papst zieht Bilanz über 1 Jahr im Amt – und erzählt von seiner ersten Liebe.

Der 13. März 2013, am Petersplatz: Hunderttausende Gläubige blicken zum Balkon und lauschen: „Buona sera“, sagt Papst Franziskus. Es sind seine ersten Worte als Papst und der inoffizielle Beginn seines Pontifikats.

Franziskus: »Der Papst ist ein normaler Mensch«
Heute, fast ein Jahr später: Franziskus hat das Image der Kirche verbessert. Er ist reformfreudig, zeigt Nähe zu den Menschen, macht vieles anders als seine Vorgänger. „Er hat der Kirche Dynamik verliehen“, sagt Experte Bernd Hagenkord von Radio Vatikan (s. unten). Dem Corriere della Sera gab Franziskus ungewöhnliche Einblicke. Er erzählte unter anderem, dass er sich im Alter von 17 zwischen Liebe und Berufung zu entscheiden hatte. Das sind die besten Ausschnitte

  • Franziskus über sich selbst: „Den Papst wie eine Art Superman, eine Art von Star darzustellen, scheint mir beleidigend. Ein Papst ist ein Mensch, der lacht, weint, ruhig schläft und wie jeder andere Freunde hat, eine normale Person.“
  • Über seine erste Liebe: „Im Buch Der Jesuit erzähle ich, dass ich mit 17 Jahren eine Freundin hatte. Im Seminar hat mir eine Woche lang ein Mädchen den Kopf verdreht. Das waren Jugendangelegenheiten. Ich habe darüber mit dem Beichtvater gesprochen.“

Für Franziskus ist sein Vorgänger eine Institution

  • Über Heimweh nach Argentinien: „Ich würde gern meine kranke Schwester besuchen. Ich würde sie gern sehen, doch das rechtfertigt keine Reise nach Argentinien. Ich rufe sie an, das genügt. Ich glaube nicht, dass ich vor 2016 nach Lateinamerika reisen werde.“
  • Über Papst Benedikt: „Der emeritierte Papst ist keine Statue im Museum, er ist eine Institution. Er ist diskret, bescheiden, er will nicht stören. Wir haben miteinander gesprochen und zusammen beschlossen, dass er Menschen sehen, rausgehen und am Leben der Kirche teilnehmen soll.“

Der Pontifex erwartet sich Inspiration durch den Herrn

  • Über seine Reformpläne: „Ich habe versucht, das umzusetzen, was bei der Debatte unter Kardinälen aufgetaucht war. Bei meiner Handlungsweise erwarte ich mir, dass mich der Herr inspiriert.
  • Über Missbrauchsskandale: „Missbrauchsfälle sind fürchterlich, weil sie tiefste Wunden hinterlassen. Statistiken über Gewalt gegen Kinder bezeugen, dass sich die Mehrheit im Familien- oder Nachbarkreis ereignet. Aber vielleicht hat die katholische Kirche mehr gemacht als alle anderen. Die einzige Institution, die sich mit Transparenz bewegt hat.“

Experte Bernd Hagenkord von Radio Vatikan: "Papst machte die Kirche beweglicher"

Radio-Vatikan-Chef Hagenkord über seine Bilanz von einem Jahr Papst Franziskus.
ÖSTERREICH: Wie resümieren Sie die bisherige Ära von Papst Franziskus?
Bernd Hagenkord: Er hat der Kirche Dynamik verliehen und sie beweglicher gemacht. Franziskus steht für eine Kirche, die nicht mit sich selbst beschäftigt ist. Inhaltlich hat er ­einen Perspektivenwechsel geschaffen.

ÖSTERREICH: Was fiel Ihnen noch auf?
Hagenkord: Bei seiner ersten Reise nach Lampedusa sagte er, was viele sich dachten: „Hier sterben Menschen und wir weinen nicht einmal.“ Er redet nicht wie ein Politiker, sondern wie ein Geistlicher, wie ein Mensch. Er hat große Reformen durchgesetzt: Dass die Vatikanbank ihre erste Bilanz veröffentlicht hat, war ein Meilenstein in der Kirche.

(prj)

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