Skurriler Fall

Frauen checkten Toten in Flieger ein

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Verwandte setzten dem Toten eine Sonnenbrille auf und wollten ihn im Rollstuhl an Bord bringen.

Die britischen Behörden gehen dem Verdacht nach, zwei deutsche Frauen hätten versucht, einen verstorbenen Alzheimer-Patienten im Rollstuhl für einen Flug nach Deutschland einzuchecken. Über die Vorgänge am John-Lennon-Flughafen in Liverpool, die sich bereits am Samstag zutrugen, gab es am Dienstag äußerst widersprüchliche Darstellungen, die beiden Tatverdächtigen befanden sich jedoch gegen Kaution wieder auf freiem Fuß.

Nach den Erkenntnissen der Ermittler war der 91-jährige Mann, der mit einem Rollstuhl und Sonnenbrillen in den Flughafen gerollt wurde, bereits mehr als 24 Stunden tot, als er für den Flug Richtung Berlin angemeldet wurde. Seine Witwe und deren Tochter sollen versucht haben, den Toten an Bord der Maschine zu bringen.

"Er bewegte sich"
Die beiden Beschuldigten versicherten jedoch, sie seien davon ausgegangen, dass er schlafe. Die Frauen wollten gemeinsam mit dem alten Mann nach Deutschland fliegen, ihr Wohnsitz befindet sich in Oldham bei Manchester. Flughafen-Mitarbeiter halfen dabei, den Mann aus einem Taxi in den Rollstuhl zu heben. Bei den Kontrollen schöpften die Mitarbeiter der Sicherheitsdienste Verdacht und fühlten den Puls. Nachdem der Tod des 91-Jährigen festgestellt worden war, nahm die Polizei die Frauen vorerst fest.

Diese bestritten jede Absicht, den Mann tot auszufliegen, vehement. "Glauben die, wir würden 24 Stunden lang einen Toten herumtransportieren?", sagte die 41-jährige Tochter der BBC. "Das ist lächerlich - er bewegte sich und atmete."

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