Hotel für Öffentlichkeit geschlossen

Für Virus-Fälle ganzes Airport-Hotel in London reserviert!

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Ein Hotel nahe des Flughafens Heathrow stellte am Samstag den Betrieb ein – Die nun leerstehenden Zimmer sollen in Zukunft als Quarantäne-Einheiten für potentielle Coronavirus-Fälle dienen.

London. Ein Hotel nahe des Flughafens Heathrow wurde laut "Independent"-Bericht für die Öffentlichkeit gesperrt. Der Grund: Sämtliche Räume werden als Quarantäne-Zimmer für potentielle Coronovirus-Fälle "reserviert". Laut eines Sprechers des britischen Gesundheitsministeriums soll es sich dabei um eine Vorsichtsmaßnahme handeln, um sich gegen mögliche weitere Fälle in Großbritannien wappnen zu können. Das Hotel solle demnach internationale Reisende, bei denen ein Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus bestehe, und  britische Staatsbürger, die aus China evakuiert werden beherbergen.

74 britische Staatsbürger sollen aus Japan "evakuiert" werden

Konkret handelt es sich um das "Holiday Inn Heathrow Ariel Hotel" auf der "Bath Road". Der normale Betrieb wurde bereits am Samstag eingestellt. Die Mitarbeiter sollen darüber informiert worden sein, dass es frühestens das normale Geschäft erst im März aufgenommen werden könnte. Auch auf der Website des Hotels wurden alle Zimmer als "ausgebucht" deklariert. 

Großbritannien plant insgesamt 74 britische Staatsbürger, die sich derzeit auf dem Kreuzfahrtschiff "Diamond Princess" in Quarantäne befinden, zurück in die Heimat zu holen – Sie sollen vorerst in dem "Quarantäne-Hotel" untergebracht werden. Auf dem Schiff, das derzeit nahe Japan ankert, wurden 454 Personen positiv auf das Coronavirus getestet. 

Das Hotelmanagement bestätigte die Schließung des Standortes am Flughafen Heathrow, gab jedoch keine weiteren Details bekannt.

Aktivist nach Kritik in China verhaftet

Die chinesischen Behörden haben einen prominenten Rechtsaktivisten und Juristen festgenommen, der Präsident Xi Jinping aufgefordert hatte, wegen der Probleme bei der Bewältigung von Krisen wie des Ausbruchs der Coronavirus-Epidemie zurückzutreten. Das teilten zwei Aktivisten am Montag mit. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International protestierte gegen die Festnahme
 
Laut Hua Ze, einem Aktivisten und Freund von Xu, war Xu Zhiyong seit Dezember auf der Flucht, nachdem er an einem Treffen in der südlichen Stadt Xiamen teilgenommen hatte, bei dem es um die Diskussion der Menschenrechte in China ging. Vier weitere Personen, die bei der Versammlung im Dezember dabei gewesen waren, seien schon zuvor festgenommen worden, sagte Hua gegenüber Reuters.
 
Xu wurde am Samstagabend von der Pekinger Polizei mit Unterstützung der Polizei in Guangzhou in Polizeigewahrsam genommen, sagte Hua. Laut Yaqiu Wang, einem in den USA ansässigen Forscher von Human Rights Watch China, war auch Xus Freundinin Peking seit Samstag nicht mehr erreichbar.
 
Xu, ein langjähriger Aktivist für Justiz- und Rechtsreformen, gründete 2012 die New Citizens Movement, die Regierungsbeamte aufforderte, ihren Reichtum offenzulegen. Er wurde 2014 wegen seiner Arbeit mit der Gruppe zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. In den vergangenen Wochen hatte Xu viele Artikel verfasst, in denen er Pekings Umgang mit dem Coronavirus-Ausbruch kritisierte, bei dem mehr als 70.000 Menschen in China infiziert und 1.770 Menschen getötet wurden.
 
In einem Artikel vom 4. Februar, der auf einer Website des New Citizens Movements veröffentlicht wurde, die in China blockiert ist, forderte Xu den chinesischen Präsidenten Xi Jinping auf, zurückzutreten. Xu kritisierte generell Xis "Umgang mit Krisen", etwa Hongkongs regierungsfeindliche Protesten oder die Verbreitung des Coronavirus.
 
"Die medizinische Versorgung ist knapp, die Krankenhäuser sind mit Menschen überfüllt, und eine große Anzahl der Infizierten kann ihre Fälle nicht überprüfen lassen", schrieb Xu. "Sie sagen, Sie haben den Einsatz persönlich geleitet, es ist ein Chaos. Herr Xi Jinping, bitte treten sie ab", schrieb er. Xu kritisierte auch die Einseitigkeit der chinesischen Medienberichterstattung, die sich auf die Vorkomnisse in der Stadt Wuhan und die strengen Maßnahmen zur Eindämmung der Epidemie beschränken würde.
 
Der China-Beauftragte von Amnesty International, Patrick Poon, erklärte in einer der APA übermittelten Reaktion: "Die Inhaftierung von Xu Zhiyong zeigt, dass der Kampf der chinesischen Regierung gegen das Coronavirus sie in keiner Weise von ihrer laufenden allgemeinen Kampagne zur Niederschlagung aller Gegenstimmen und ihrem rücksichtslosen Angriff auf die Meinungsfreiheit abgebracht hat. Xu ist seit seiner Teilnahme an einem Treffen von Menschenrechtsaktivisten in Xiamen im Dezember im Visier der Behörden und kritisiert seitdem den Umgang von Präsident Xi mit der Coronavirus-Krise", so der Amnesty-Beauftragte. "Xu Zhiyong und seine Mithäftlinge haben kein Verbrechen begangen. Sie wurden lediglich wegen ihres friedlichen Aktivismus ins Visier genommen, und die chinesischen Behörden müssen sie sofort und bedingungslos freilassen."
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