"Ljubow Orlowa"

Geisterschiff nimmt Kurs auf Europa

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Das ehemalige Kreuzfahrtschiff treibt verlassen im Nordatlantik.

Die "Ljubow Orlowa" ist ein Geisterschiff, wie es im Buche steht. Seit Wochen treibt das ehemalige sowjetische Kreuzfahrtschiff herrenlos im Nordatlantik. Es wurde jetzt rund 2.400 Kilometer vor der irischen Westküste entdeckt. Es liegt also noch immer näher an Nordamerika als an Europa, hat aber schon etwa 800 Kilometer in Richtung der "Alten Welt" zurückgelegt. Klar ist jedenfalls, dass das rund hundert Meter lange Schiff in internationalen Gewässern treibt - und dass sich somit kein Staat dafür verantwortlich fühlt.

Im Falle einer Kollision oder eines Zerbrechens des Wracks würden große Mengen an Treibstoff, giftigen Chemikalien, Asbest und andere giftige Stoffe ins Meer gelangen. Eigentlich sollte die 1976 erbaute "Lyubow Orlowa" in der Dominikanischen Republik von ihrem gegenwärtigen Eigentümer, einem Schrotthändler, in ihre Einzelteile zerlegt werden. Dahin sollte sie von einem Schlepper gebracht werden. Doch schon einen Tag nach der Abfahrt von der kanadischen Insel Neufundland am 23. Jänner riss das Abschleppkabel. Der Schlepper, der offenbar auch nicht gerade im besten Zustand war, wurde daraufhin von den kanadischen Behörden für eine Inspektion zurückbeordert.

Das Schrottschiff wurde einfach seinem Schicksal überlassen. Lange wussten die Behörden nicht einmal, wo sich das Geisterschiff befindet, weil es an Bord auch kein Ortungsgerät gibt.

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