Griechenland

Der Mann, vor dem der Euro zittert

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Am Sonntag wählen die Griechen ihr Parlament. Die Wahl ist auch für Europa wichtig.

Drei Tage vor den Parlamentswahlen am Sonntag in Griechenland hat das Linksbündnis SYRIZA unter der Führung von Alexis Tsipras seine Führung weiter ausgebaut. In der neuesten Umfrage kommt SYRIZA auf 36 Prozent der Stimmen und ist damit klar vor der konservativen Partei Nea Dimokratia von Ministerpräsident Antonis Samaras, die bei 27,5 Prozent liegt. Die meiste Zustimmung hat SYRIZA im Großraum Athen, wo die Arbeitslosigkeit hoch und der Frust am größten ist.

Tsipras: »Sind nur halben Schritt von Sieg entfernt«
Tsipras weiß mittlerweile, dass ein Erfolg wahrscheinlich ist. Bei Wahlkampfveranstaltungen tritt er energisch auf. Er lächelt, strahlt und versprüht Optimismus: „Wir sind nur noch einen halben Schritt von dem Sieg und der absoluten Mehrheit im Parlament entfernt.“ Tsipras ist der neue Liebling der Griechen, aber eben auch das personifizierte Schreckgespenst für Europa und den Euroraum.

Gewinnt SYRIZA, droht dem Euro totales Chaos
Denn Tsipras stellt sich gegen die von der EU verordnete Sparpolitik. Er verspricht ein Ende des Sparkurses, fordert einen weiteren Schuldenschnitt und lässt damit Europa zittern.

Gewinnt SYRIZA den Wahlgang, droht Europa Schlimmes. Was wirklich passiert, weiß keiner so genau, Ex­perten zeichnen aber ein düsteres Worst-Case-Szenario: Athen kündigt den Vertrag mit den Kreditgebern, der Geldhahn wird zugedreht. Griechenland scheidet freiwillig aus dem Euro aus und führt die Drachme wieder ein. Im Sog der neuen Krise straucheln andere europäische Krisenländer wie Portugal oder ­Italien, ähnliche Bewegungen könnten sich dort formieren. Marktunruhe, Unternehmenspleiten und Milliardenpleiten in ganz Europa wären die Folge.

(prj)

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