Wasser-Barriere

2.700 Kilometer lang

Wassersperre gegen illegale Flüchtlinge

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Schwimmende Barrieren werden sonst bei Umweltunglücken genutzt, etwa um Ölteppiche auf dem Wasser zu stoppen.

Griechenland macht nun auch seine Wassergrenzen dicht. Flüchtlinge sollen zukünftig mit schwimmenden Barrieren gehindert werden, mit Booten das Festland zu erreichen, wie "Bild" unter Berufung auf einen hochrangigen Beamten der griechischen Regierung berichtet.
 
Der Zeitplan für das etwa eine halbe Million Euro teure Projekt ist straff. Sobald geliefert und aufgebaut werden kann – heißt es in der Ausschreibung – soll es auch sofort umgesetzt werden.
 
Die Entscheidung soll vom stellvertretenden Verteidigungsminister Alkiviadis Stefanis getroffen worden sein. Dieser war früher Stabschef bei den Streitkräften. Der Beamte wollte jedoch nicht mehr Details über die Struktur die Barriere preisgeben: "Ich weiß nur, dass es Öffnungen geben wird, sodass Touristen-Boote vorbeikommen", sagte er gegenüber "Bild".

Athen verstärkt Grenzüberwachung: 1.200 neue Grenzpolizisten

Die griechische Regierung will in den kommenden Monaten 1.200 neue Grenzpolizisten einstellen, um den Flüchtlingszustrom aus der Türkei in den Griff zu bekommen. Die ersten 400 Stellen seien ausgeschrieben worden, berichtete die halbamtliche Nachrichtenagentur ANA-MPA am Dienstag unter Berufung auf das Bürgerschutzministerium in Athen.
 
Diese 400 Grenzpolizisten sollten ausschließlich entlang des griechisch-türkischen Grenzflusses Evros (türkisch: Meric) eingesetzt werden, hieß es. In wenigen Wochen sollen weitere 800 Stellen für die Inseln im Osten der Ägäis ausgeschrieben werden, berichtete der Staatsrundfunk (ERT) auch unter Berufung auf das Bürgerschutzministerium.
 
Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) hatte 2019 die Zahl der Migranten, die aus der Türkei nach Griechenland kamen, deutlich zugenommen. Waren 2018 gut 50.500 Menschen gekommen, stieg die Zahl der illegalen Einreisen von Migranten aus der Türkei nach Griechenland 2019 auf gut 74.600. Die Registrierlager auf den Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos sind heillos überfüllt.
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