Schiedsspruch

Größter Teil der Adriabucht von Piran gehört Slowenien

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Der Richter zeigte neuen Grenzverlauf auf Landkarte.

Der größte Teil der Adriabucht von Piran gehört nach Ansicht eines Schiedsgerichts zu Slowenien. Das Gericht war eingesetzt worden, um im Streit zwischen Slowenien und Kroatien um Landes- und Seegrenzen tätig zu werden. Der frühere französische IGH-Richter Gilbert Guillaume zeigte am Donnerstag die neue Seegrenze auf einer Karte in Den Haag, berichtete die slowenischen Agentur STA.

Die beiden früheren jugoslawischen Teilrepubliken streiten seit ihrer Unabhängigkeit im Jahr 1991 um den Grenzverlauf, der im gemeinsamen Staat nicht bis ins letzte Detail festgelegt war. Größter Zankapfel ist die Adriabucht von Piran, die Slowenien zur Gänze beansprucht. Ljubljana ist in diesem Zusammenhang vor allem an einem eigenen Zugang zu internationalen Gewässern gelegen. Im Jahr 2008 gipfelte der Konflikt in einer mehrmonatigen Blockade der EU-Beitrittsverhandlungen Kroatiens durch Slowenien. Unter EU-Vermittlung vereinbarten die beiden Länder im November 2009 das Schiedsverfahren.

Kroatien ist aber aus dem Schiedsverfahren ausgestiegen. Während Slowenien den Schiedsspruch am Donnerstagvormittag erhielt, verweigerte Kroatien die Entgegennahme.

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