Teheran

Hochhauseinsturz: Zahl der Opfer noch unklar

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Die Bergungsarbeiten sind am Freitag nur langsam vorangekommen.

Einen Tag nach dem tödlichen Einsturz eines Hochhauses in der iranischen Hauptstadt Teheran sind die Räum- und Bergungsarbeiten nur langsam vorangekommen. Aus Angst vor weiteren Explosionen arbeiteten die Helfer am Freitag äußerst vorsichtig, wie die Feuerwehr mitteilte. Auch die Zahl der Opfer war noch immer unklar. Die Arbeiten sollten voraussichtlich bis Sonntag dauern, teilte die Polizei mit.

Das 17-stöckige Einkaufszentrum Plasco in der Stadtmitte war am Donnerstag nach einem Großbrand eingestürzt. Feuerwehrleute konnten zwar am Vormittag alle Menschen aus dem brennenden Gebäude holen, wurden dann aber gegen Mittag selbst von dem plötzlichen Einsturz überrascht. Zwischen 20 bis 25 Feuerwehrmänner - und angeblich auch einige Zivilisten - liegen immer noch unter den Trümmern. Zwar sind noch keine Leichen geborgen, aber Hoffnung auf Überlebende gibt es kaum noch. Ein Feuerwehrmann soll laut Medienangaben im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlegen sein.

Trauer um tote Retter

Das ganze Land trauerte um die toten Retter. In sozialen Netzwerken bedauerten viele Menschen, sie hätten ihr Leben für reiche Geschäftsleute geopfert. Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei und Präsident Hassan Ruhani hatten sie als Helden und Märtyrer bezeichnet und zu ihren Ehren den Samstag zum Volkstrauertag erklärt.

Die Ursache für den Großbrand war am Freitag ebenfalls noch unklar. Die Feuerwehr vermutete, dass marode Stromleitungen und mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen zu dem Feuer geführt hatten. Mehrere Warnungen seitens der Stadtverwaltung und der Feuerwehr in den vergangenen Jahren wurden demnach vom Plasco-Vorstand ignoriert. Die Geschäftsleute hätten mehr an Profit gedacht als an ihre eigene Sicherheit und die ihrer Kunden, sagte ein Feuerwehrsprecher.

Das Einkaufsgebäude war vor 54 Jahren gebaut worden, es war eines der ersten Hochhäuser und ältesten Einkaufszentren der Hauptstadt. In der Nähe des Zentrums liegen die deutsche und die türkische Botschaft.

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