Terrorismus

IS rekrutiert Forscher für Atomkrieg

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Experten befürchten eine nukleare Gefahr durch die IS-Terroristen.

Seit den Anschlägen in Brüssel ist das Thema Atomterrorismus mehr als aktuell. Da die belgischen Behörden nicht mit Sicherheit ausschließen konnten, dass terroristische Schläger in eines der Atomkraftwerke eingeschleust wurden, mussten die beiden Anlagen Tihange und Doel teilevakuiert werden.

Darüber hinaus wurde 2014 bekannt, dass ein belgischer Jihadist drei Jahre lang als Techniker im Hochsicherheitstrakt des Atomkraftwerks in Doel gearbeitet hatte. Aufnahmen des Leiters des belgischen Nuklearforschungszentrums, die in der Wohnung eines IS-Aktivisten gefunden worden waren, geben noch weiteren Anlass zur Sorge.

Atomgipfel
Den Ernst der Lage beweist, dass sich nun erstmals der Nukleargipfel, zu dem auch US-Präsident Barack Obama eingeladen wurde, mit dem Thema Atomterrorismus beschäftigt.

"Schmutzige Bomben"
Vor allem der Einsatz von radioaktivem Material bei sogenannten "schmutzigen Bomben" bereitet den Experten große Sorgen, denn Ziel dieser Waffen ist es, hoch radioaktives Material in kleineren Mengen durch einfache Sprengstoffbomben freizusetzen.

"Besonders interessant dürfte für Terroristen dabei die Verwendung von stark radioaktivem Material wie Cobalt 60, Cäsium 137 und Iridium 192 sein", erklärte Olaf Schumann vom Fraunhofer-Institut für Naturwissenschaftliche-Technische Trendanalysen gegenüber FOCUS Online. Solche Materialien würden bei Materialprüfungen von Industrieanlagen sowie bei der Krebstherapie verwendet.

Rekrutierung
Geheimdienste, Europol und auch Experten des EU-Parlaments rechnen mit einer deutlichen Steigerung der Gefahr terroristischer Atom-Anschläge. Laut einem Informationspapier, das nach den Pariser Anschlägen veröffentlicht wurde, soll der IS Hunderte Fachleute aus den Bereichen Physik, Chemie und Informatik rekrutieren. Diese Personen sollen laut Experten gezielt derartige Anschläge vorbereiten.

Schon jetzt soll der Islamische Staat dazu in der Lage sein, chemische oder biologische, radiologische oder nukleare Stoffe einzusetzen, so Wolfgang Rudischhauser, Direktor des Nato-Zentrums gegen die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen.

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