Aussteiger packen aus

ISIS ist sogar eigenen Kämpfern zu brutal

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Viele Desserteure prangern vor allem die Gewalt gegenüber Muslimen an.

Immer mehr Kämpfer kehren der Terrormiliz des IS den Rücken. Wie eine neue Studie des King’s College in London zeigt, sind dieses Jahr bereits mindestens 58 Jihadisten ausgestiegen. Die Wissenschaftler haben sich dabei auch die Gründe für das Verlassen der Miliz angesehen und kamen zum Schluss: ISIS ist sogar den eigenen Kämpfern zu brutal.

Insgesamt gibt es vier zentrale Gründe für den Ausstieg.

  • Zum einem geriet der Kampf gegen das Assad-Regime immer mehr in den Hintergrund. Viele Männer schlossen sich dem IS an, um gegen die verhasste Regierung in Damaskus zu kämpfen. Nun verfolge die Miliz aber ganz andere Ziele.
  • Als Hauptgrund für das Verlassen des IS wird die Tötung sunnitischer Muslime genannt. Dabei ist den Kämpfern die oftmals willkürliche Brutalität der Miliz zu viel. Viele Aussteiger  berichteten von Exekutionen und Misshandlung von Dorfbewohnern.
  • Als weitere Gründe für das Aussteigen aus dem IS werden die Korruption innerhalb der Gruppe und ein entbehrungsreiches Leben genannt. Vor allem für IS-Kämpfer aus westlichen Ländern seien etwa Stromausfälle oder der Mangel an Basisprodukten schwer zu akzeptieren.
  • Als letzter Punkt arbeiteten die Wissenschaftler des King’s College heraus, dass den Kämpfern oftmals ein prachtvolles Leben im Luxus versprochen wurde. Das Leben im Kriegsgebiet sei dann aber alles andere als luxuriös. Besonders für Kämpfer aus Europa kann dies zum Problem werden.

Den IS zu verlassen, sei schwierig und gefährlich, heißt es am Schluss des Berichts. Aus Angst vor Racheaktionen seien zahlreiche Ex-IS-Kämpfer untergetaucht, viele säßen noch in Syrien oder im Irak fest.

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