Überfüllte Ägäis-Lager

Immer mehr Flüchtlinge kommen nach Griechenland

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20.429 Menschen in Lagern, die für 6.338 ausgerichtet sind.

Der Zustrom von Flüchtlingen und anderen Migranten auf die griechischen Ägäisinseln reißt nicht ab. Allein am Sonntag setzten 417 Menschen aus der Türkei über, teilte das Migrationsministerium in Athen am Montag mit.

Mittlerweile harren auf den Inseln 20.429 Menschen in Aufnahmelagern aus. Die Lager auf den Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos haben aber nur eine Aufnahmekapazität für 6.338 Menschen. Im März 2016 lebten in den Lagern der Ägäisinseln etwa 5.800 Menschen.

Personalmangel

Die Asylverfahren kommen wegen Personalmangels nur mühsam voran. Seit März 2016 - wo das Abkommen zwischen der EU und der Türkei zur Rückführung von Migranten in Kraft trat - sind nach Polizeiangaben nur 1.725 Menschen ins Nachbarland zurückgeschickt worden.

Am schlimmsten ist die Situation in den Lagern von Moria auf Lesbos und auf Samos. In Moria harren 8.912 Menschen aus. Das Lager hat aber nach neuesten Angaben des Migrationsministeriums nur Platz für 3.100. Insgesamt leben auf der Insel mit einer Bevölkerung von etwa 85.000 Menschen gut 11.000 Migranten.

Lage kritisch

Aber auch auf Samos ist die Lage kritisch. Das Lager dort hat eine Kapazität von nur 648 Menschen. Zurzeit leben dort aber gut 4.000 Menschen zusammengepfercht.
 
Die Kommunalbehörden, die Bürgermeister und die Gouverneurin der Inseln warnen vor unkontrollierbaren Zuständen. Im Lager von Moria kommt es immer wieder zu Ausschreitungen, Schlägereien zwischen Migranten und Misshandlungen von Frauen und Kindern, sagen Mitarbeiter humanitärer Organisationen.
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