Aus Himalaya-Region

Indien und China ziehen Truppen ab

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Offizielle bestätigen nächtliche Einigung zwischen den Nuklearmächten.

Im jahrzehntelangen Grenzstreit zwischen China und Indien zeichnet sich eine friedliche Lösung ab. Wie aus indischen Regierungskreisen verlautete, vereinbarten die beiden Nuklearmächte in der Nacht zum Sonntag den Abzug ihrer Truppen aus der umstrittenen Grenzregion im Himalaya. "Der Prozess des Truppenabzugs hat begonnen", sagte ein ranghoher Militär der Nachrichtenagentur AFP.

Einigung
"Beide Seite haben sich nach einem Treffen zwischen Grenzkommandanten Sonntagnacht geeinigt. Wir werden unsere Truppen zurückziehen und China wird dasselbe tun", erklärte ein weiterer ranghoher Offizier. Zuvor hatte der indische Außenminister Salman Khurshid angedeutet, dass er seine Reise nach Peking am Mittwoch absagen könnte, falls es zu keiner Lösung des Grenzkonflikts kommen sollte.

Der Konflikt hatte auch einen bevorstehenden Besuch des chinesischen Ministerpräsident Li Keqiang in Indien überschattet, der voraussichtlich Ende des Monat stattfinden soll. Indien hat China in den letzten drei Wochen beschuldigt, dass Soldaten 19 Kilometer hinter der Linie, die für Indien die Grenze markiert, ein Lager aufgeschlagen hätten. Für Indien war dies die schwerste Grenzverletzung seit Jahren.

Unklarer Rückzug
Vorerst war nicht klar, wieweit sich die Vertreter beider Seiten nun zurückgezogen haben. "Unsere Truppen haben sich einen Kilometer hinter die bisher gehaltene Position zurückgezogen", erklärten ein indischer Offizier. "Auch die chinesischen Truppen haben sich zurückgezogen. Es ist jedoch unklar wie weit", fügte er hinzu.

Indien und China hatten 1962 um die gemeinsame Grenze in der Himalaya-Region Kaschmir einen kurzen Krieg geführt. Der genaue Grenzverlauf wurde danach nie festgelegt. Es wurden lediglich zwei Verträge zur Erhaltung des Friedens in den beidseits beanspruchten Gebieten unterzeichnet.

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