Außenamtssprecher: "Vorfall nicht politisieren"

Iran: Fast alle Leichen der abgeschossenen Maschine identifiziert

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Fast alle Leichen der vom iranischen Militär irrtümlich abgeschossenen ukrainischen Passagiermaschine sind identifiziert worden und können den Familien übergeben werden.

Teheran. Das meldete die iranische Nachrichtenagentur ISNA am Freitag unter Berufung auf den Außenamtssprecher Abbas Mousavi.

Der Iran versucht laut Mousavi in Zusammenarbeit mit den vom Unglück betroffenen Staaten auch die Übergabe der Leichen ins Ausland zu ermöglichen. Unter den 176 Toten befanden sich demnach 147 iranische Passagiere, viele mit doppelter Staatsbürgerschaft, sowie 29 aus der Ukraine. Diverse Opfer hatten auch die Staatsbürgerschaft Kanadas, Schwedens und Afghanistans.

"Vorfall nicht politisieren"

Mousavi forderte Kanada und die anderen Nationen auf, den Vorfall nicht zu politisieren. "Der tragische Vorfall der Maschine sollte schon der Opferfamilien wegen von den betroffenen Regierungen nicht für politische Ziele ausgenutzt werden", sagte Mousavi nach Angaben der Nachrichtenagentur ISNA. Kanada, Großbritannien, Schweden, die Ukraine und Afghanistan hatten diesbezüglich ein unabhängiges Gerichtsverfahren gegen den Iran gefordert.

Führte im Iran zu Protesten

Der Abschuss der Maschine und insbesondere die anfängliche Vertuschung der Fakten durch die iranische Führung und Medien führten auch im Iran zu Protesten. Die Demonstranten fordern eine Bestrafung der Verantwortlichen, einige sogar den Rücktritt der iranischen Führung. Präsident Hassan Rouhani versprach daraufhin eine gründliche und lückenlose Aufklärung der Abschussumstände durch ein Sondergericht mit verschiedenen Expertenteams.
 

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