Kommenden Samstag

Iran zu Atom-Gesprächen bereit

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Teil nehmen fünf UN-Vetomächte, Deutschland und Präsident Ahmadinejad.

Die Atomgespräche mit dem Iran gehen in die nächste Runde, teilte die Regierung in Teheran am kommenden Sonntag mit. Dem Datum habe Präsident Mahmoud Ahmadinejad bereits zugestimmt, über den Ort diskutiere man noch. Bei dem Treffen wollen die fünf UN-Vetomächte und Deutschland über das iranische Atomprogramm sprechen.

Vorwurf: Iran strebt nach Atomwaffen
Die Staatengemeinschaft wirft dem Land vor, unter dem Deckmantel der Stromerzeugung nach Atomwaffen zu streben. Die Führung in Teheran bestreitet das. Die UN, die Europäische Union und die USA haben wegen Atomprogramms Sanktionen gegen den Golfstaat verhängt. Die russische Nachrichtenagentur RIA berichtete unter Berufung auf den iranischen Botschafter in Moskau, dass sich die Vertreter in Genf treffen wollen. Der Iran hatte zuvor Istanbul vorgeschlagen.

Computervirus in iranischen Anlagen
Ahmadinejad hat am Montag bei einer Pressekonferenz eingeräumt, dass eine Attacke des Computervirus Stuxnet zu Problemen in einigen Atomanlagen des Landes geführt hatte. Das von Feinden des Iran programmierte Virus habe bei Zentrifugen, die zur Uranreicherung eingesetzt würden, begrenzte Schäden angerichtet. Glücklicherweise sei dies entdeckt worden und nun nicht mehr möglich, fügte er hinzu. Bisher hatte die Regierung in Teheran immer behaupt, Stuxnet habe für keinerlei Unregelmäßigkeiten gesorgt.

Zwei Atomphysiker in Teherean bei Anschlägen getötet
Kurz vor der Pressekonferenz Ahmadinejads fielen zwei Atomphysiker in Teheran einem Anschlag zum Opfer. Der staatliche Rundfunk berichtete, in den Fahrzeugen der beiden Hochschullehrer seien Bomben gezündet worden. Bei dem Toten handele es sich um Majid Shahriari, einen ehemaligen Schüler des heutigen Chefs der Atombehörde, Ali Akbar Salehi. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA warnte Salehi die "Feinde des Irans" davor, mit dem Feuer zu spielen. "Die Geduld unseres Volkes hat eine Grenze." Bisher hat sich niemand zu den Anschlägen bekannt.

Iran hat Atomspione festgenommen
Der Iran hat in den vergangenen Monaten eine Reihe von mutmaßlichen Atomspionen festgenommen. Zudem hat das Land seine Bürger mehrmals davor gewarnt, ausländischen Geheimdiensten Informationen zuzuspielen. Bereits im Jänner war ein Atomphysiker bei einem Anschlag ums Leben gekommen. Der Hochschullehrer Massud Ali-Mohammadi starb bei der Explosion einer Bombe vor seinem Haus im Norden Teherans.

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