Irres Gerücht

Ist Erdogan auf dem Weg nach Deutschland?

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Wie ein US-Sender berichtet, will der türkische Präsident in Deutschland Asyl beantragen.

Mitten im Putschversuch in der Türkei macht ein Gerücht die Runde, das für Aufsehen sorgt. Laut dem US-Sender „MSNBC“ soll sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nicht wie berichtet auf dem Weg nach Ankara befinden, sondern Richtung Deutschland reisen. Dort soll er dann um Asyl anfragen, berichtet der Sender.

In einer Ansprache via Facetime meinte Erdogan allerdings, dass er sich bereits auf dem Rückweg nach Ankara befindet. Der Putsch wird nach den Worten Erdogans binnen kurzer Zeit niedergeschlagen sei, erklärte er in der Nacht auf Samstag. Die Verantwortlichen würden vor Gericht einen hohen Preis dafür zahlen, kündigt er an.

Erdogan rief das Volk zu öffentlichen Versammlungen gegen den Militärputsch auf. In einem live übertragenen Telefonanruf beim Sender CNN Türk sagte Erdogan am Freitagabend: "Ich rufe unser Volk auf, sich auf den Plätzen und am Flughafen zu versammeln. Sollen sie (die Putschisten) mit ihren Panzern und ihren Kanonen machen, was sie wollen."

Aus Präsidialamtskreisen hieß es, Erdogan sei an einem sicheren Ort. Nähere Angaben zum Aufenthaltsort gab es zunächst nicht.

Ging der Putsch von der Gülen-Bewegung aus?

Der Putschversuch gehe von einer Minderheit in der Armee aus, so Erdogan. Er sei von "parallelen Strukturen" in der Gesellschaft ermutigt worden, sagte der Präsident weiter. Damit hat Erdogan in der Vergangenheit Anhänger seines Rivalen Fethullah Gülen bezeichnet, der im US-Exil lebt.

Militär erklärte Machtübernahme

Zuvor hatte es in einer Erklärung des türkischen Militärs geheißen, die Armee habe die Macht übernommen. Die Lage in dem Nato-Staat war unklar.

Ministerpräsident Binali Yildirim erklärte auf Twitter, es werde alles getan, um den Putsch niederzuschlagen, auch wenn dies Todesopfer bedeuten sollte.

Der türkische Staatssender TRT stellte unterdessen den Sendebetrieb ein.

Putschversuch in der Türkei

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