Imam als Attentäter

Ist dieser Imam Drahtzieher der Anschläge?

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Einer der Attentäter, Moulvi Z. H., soll der Mastermind des perfiden Plans gewesen sein.

Sri Lanka. Die Regierung von Sri Lanka hat eine einheimische Islamistengruppe für die verheerenden Anschläge auf Kirchen und Hotels verantwortlich gemacht. Hinter den Anschlägen mit mehr als 300 Toten stehe die Gruppe National Thowheeth Jama'ath (NTJ), teilte die Regierung am Montag mit.

Sri Lankas Polizeichef Pujuth Jayasundara hatte bereits am 11. April vor Plänen der NTJ gewarnt, Anschläge auf Kirchen und die indische Botschaft zu verüben. Er berief sich dabei auf einen "ausländischen Geheimdienst". Warum trotz der Warnungen keine Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden, soll nach Angaben von Regierungschef Ranil Wickremesinghe nun untersucht werden.
 
Die Regierung untersucht auch, ob die Gruppe bei den Anschlägen "internationale Unterstützung" hatte, wie Regierungssprecher Rajitha Senaratne sagte. "Wir glauben nicht, dass eine kleine Organisation in diesem Land all das alleine machen kann." Die Polizei nahm bisher 24 Verdächtige fest. Die Polizeibehörde Interpol schickte Ermittler.
 

Steckt Imam hinter Anschlägen?

Unbestätigten Medienberichten zufolge soll der Imam Moulvi Z. H. hinter den perfiden Anschlägen am Ostersonntag auf Hotels und Kirchen in Sri Lanka stecken. "CNN" berichtete, dass Hashim Anfang dieses Monats auch die indische Botschaft in Colombo angreifen wollte. Der Angriff wurde jedoch vereitelt. Dem Bericht zufolge war dieser Angriff für den 4. April geplant.

 
"CNN" wies auch darauf hin, dass mindestens zwei Selbstmordattentäter für einige der Angriffe am Ostersonntag verantwortlich waren.
 
Als sich Hashims Name in den sozialen Medien verbreitete, wehrten sich Journalisten, wie der Al-Jazeera-Journalist Saif Khalid, gegen die Berichte und beschuldigten die Presse, "islamophob" zu sein, weil sie seinen Namen gemeldet hatte.

Notstand erklärt

Zwei Tage nach der Serie von Selbstmordanschlägen auf Kirchen und Hotels in Sri Lanka ist die Zahl der Todesopfer auf 310 gestiegen. Das erklärte die Polizei am Dienstag auf Anfrage. Mehr als 500 Verletzte wurden demnach noch in Krankenhäusern behandelt. Es habe inzwischen rund 35 Festnahmen gegeben. Mehr als 20 Häuser seien durchsucht worden, hieß es.
 
In der Nacht zum Dienstag traten Notstandsbestimmungen in Kraft. Staatspräsident Maithripala Sirisena erklärte den öffentlichen Notstand im Interesse der öffentlichen Sicherheit, der Wahrung der öffentlichen Ordnung und der Sicherung der Versorgung mit Waren und Dienstleistungen für die Bürger, wie es in einer Erklärung des Präsidenten hieß. Mit den Regelungen erhalten Sicherheitskräfte erweiterte Befugnisse, etwa für Durchsuchungen und zur Festnahme von Personen.
 
Der Dienstag wurde zudem zu einem nationalen Trauertag erklärt. Am Morgen wurden drei Schweigeminuten abgehalten. Zahlreiche Bestattungen waren geplant.
 
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