Italien

Präsidentenwahl in Rom gestartet

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1.009 Parlamentarier und Vertreter der Regionen küren Napolitano-Nachfolger.

Im römischen Parlament hat am Donnerstagnachmittag die Wahl des neuen Staatspräsidenten begonnen. 1.009 Parlamentarier und Vertreter der 20 Regionen müssen den Nachfolger des vor zwei Wochen zurückgetretenen Giorgio Napolitano wählen. Napolitano selbst beteiligte sich als Senator auf Lebenszeit an der Wahl seines Nachfolgers. Er wurde im Parlament mit Applaus begrüßt.

Richter Mattarella Favorit
Als offizieller Kandidat von Regierungschef Matteo Renzi und seiner Demokratischen Partei (PD), der stärksten Einzelpartei im Parlament, geht der sizilianische Verfassungsrichter Sergio Mattarella ins Rennen. Renzi geht davon aus, dass der ehemalige Verteidigungsminister im vierten Wahlgang am Samstag gewählt werde. Dann ist für die Wahl des Präsidenten keine Zweidrittel-Mehrheit mehr sondern lediglich die absolute Mehrheit notwendig. Mit einem niedrigeren Quorum könnte es Renzis PD gelingen, den 73-jährigen Mattarella zu küren.

Gegen Mattarella wehren sich jedoch Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi und seine konservative Mitte-rechts-Partei Forza Italia. Bei dem ersten Wahlgang wollen die Forza Italia-Parlamentarier einen leeren Stimmzettel abgeben. Die populistische Fünf Sterne-Bewegung unterstützt die Kandidatur des Ex-Richters Ferdinando Imposimato, die rechtsföderalistische Oppositionspartei Lega Nord den Starjournalisten Vittorio Feltri.

Die Präsidentenwahl erfolgt in geheimer Abstimmung. Die Auszählung jedes Wahlgangs soll bis zu vier Stunden dauern. Der Wahlversammlung gehören neben den Mitgliedern beider Kammern des Parlaments 58 Vertreter der 20 italienischen Regionen an. Der 89-jährige Napolitano war vor zwei Wochen aus Altersgründen zurückgetreten. Er war seit 2006 im Amt.
 

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