Migration

Italien droht NGOs mit Konfiszierung ihrer Schiffe

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Justizermittlungen gegen deutsche Hilfsorganisationen.

Italien droht den bei der Flüchtlingsrettung im Mittelmeer aktiven NGOs mit der Konfiszierung ihrer Schiffe "Seefuchs" und "Lifeline", sollten sie Migranten in italienische Häfen bringen. Italiens Justiz ermittelt zurzeit gegen die deutschen Hilfsorganisationen, die diese Schiffe betreiben, gab der italienische Verkehrsminister Danilo Toninelli bekannt.

"Es ist verantwortungslos, die Abfahrt der Todesschiffe in Richtung Europa zu fördern", kritisierte Toninelli, der als Verkehrsminister für die italienischen Häfen zuständig ist. "Wir werden zwar alle Menschenleben retten, die sich an Bord der Lifeline befinden. Wir werden jedoch das Schiff konfiszieren", erklärte der Minister.

"Lifeline" rettete am Donnerstag 250 Menschen

Die "Lifeline" hat am Donnerstag eigenen Angaben zufolge circa 250 Migranten vor der libyschen Küste gerettet. Die NGO berichtete auf Twitter, die italienische Küstenwache und Frachtschiffe in der Gegend um Unterstützung gebeten zu haben.
 
Der italienische Innenminister Matteo Salvini reagierte empört auf den Einsatz von "Lifeline". "Diese Schiffe sind keine Helfer, sondern unterstützen den Menschenhandel. Lifeline verhindert den Einsatz der libyschen Küstenwache und nutzt verzweifelte Migranten als Waren. Diese Pseudo-NGOs werden nie mehr Zugang zu den italienischen Häfen haben", so Salvini auf Facebook. "Lifeline", das mit einem niederländischen Schiff im Mittelmeer unterwegs sei, solle die Migranten in die Niederlande bringen.
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