Italiens Innenminister Matteo Salvini gilt als Buhmann in Europa. In Italien legt er zu.
In Wien lieferte sich Italiens Innenminister Matteo Salvini – wie berichtet – ein heftiges Verbalduell mit Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn über Migration: „Merde alors“, rief Asselborn Salvini zu: „Scheiße noch mal“.
Jetzt konterte Salvini: „Luxemburg ist ein Steuerparadies und ein Land der Steuerhinterziehung, das uns keine Lehren erteilen darf“, so Salvini. Und: „Wenn Asselborn Migranten will, können wir ihm Tausende nach Luxemburg schicken“, so Salvini.
Umfrage. In Italien selbst kommen Salvinis Sprüche an: Zweieinhalb Monate nach ihrem Amtsantritt ist die Popularität der Regierung aus der rechten Lega und der Fünf-Sterne-Bewegung auf ein Rekordhoch von 62 Prozent gestiegen. Das ergab eine Umfrage der römischen Tageszeitung La Repubblica.
Lega würde bei Neuwahlen die Stimmen verdoppeln
Innenminister und Lega-Chef Matteo Salvini ist bei 60 Prozent der Wähler beliebt, das sind acht Prozent mehr als im Mai. Der Chef der Fünf-Sterne-Bewegung, Luigi Di Maio, konnte seine Popularität von 42 auf 57 Prozent erhöhen. 54 Prozent der Befragten begrüßen den Regierungsbeschluss, die Landung von Schiffen mit geretteten Migranten in italienischen Häfen zu verbieten. Bei Lega-Anhängern wächst dieser Prozentsatz auf 85, bei jenen der Fünf-Sterne-Bewegung auf 75 Prozent. Die Lega, die bei den Parlamentswahlen am 4. März 17,4 Prozent der Stimmen erobert hatte, würde diese auf 30,2 Prozent fast verdoppeln.
Absturz. Auf Talfahrt die Opposition: Die Demokratische Partei (Sozialdemokraten), die bei den Wahlen auf ein Rekordtief von 18,7 Prozent gesunken war, müsste sich nun mit 17,3 Prozent begnügen. Auf Talfahrt auch die oppositionelle Forza Italia um Ex-Premier Silvio Berlusconi. Laut Umfrage käme sie nur noch auf 8,7 Prozent der Stimmen.
