Zu wenig Schulkinder

Italienische Insel wirbt um Migranten

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Bürgermeister wünscht sich, dass "10 bis 15" unbegleitete minderjährige Flüchtlinge oder Migrantenfamilien kommen.

Meist wehren sich italienische Kommunen, mehr Migranten aufzunehmen. Anders die kleine Insel Ventotene: Um die Schließung der örtlichen Schule zu verhindern, wirbt der Bürgermeister um Migrantenkinder. "Wir haben leider nicht genug Kinder, damit die Schule geöffnet bleiben kann", sagte Gerardo Santomauro.

Auf der Insel mit einigen Hundert Einwohnern, die vor der Küste Neapels liegt, leben immer weniger Menschen. Für das neue Schuljahr haben sich nur zwei Kinder für die Mittelschule angemeldet. Santomauro bangt derzeit darum, ob der Unterricht in diesem Jahr überhaupt stattfindet. Er hoffe trotz der geringen Schülerzahl auf grünes Licht des zuständigen Bildungsausschusses. Dieser bezahlt die Lehrer, die zum Unterrichten vom Festland auf die Insel kommen.

Keine Schüler

In den kommenden Jahren würden keine weiteren Schüler nachfolgen, sagte Santomauro. Der Bürgermeister wünsche sich daher, dass "10 bis 15" unbegleitete minderjährige Flüchtlinge oder Migrantenfamilien mit jungen Kindern nach Ventotene kämen. Mehr könne die Insel jedoch nicht aufnehmen.

Aufgrund der Vielzahl von Migranten, die Italien in den vergangenen Monaten erreicht hat, klagen viele Kommunen im Land über zu wenig Aufnahmekapazitäten. Insgesamt kamen in diesem Jahr bereits mehr als 99.800 Migranten an, darunter um die 13.000 unbegleitete Minderjährige.

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