"Ausbruchsversuch"

Kurdische Kräfte schlagen Proteste in IS-Lager Al-Hol nieder

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Autonomieverwaltung in Nordsyrien spricht von Ausbruchsversuch.

Aleppo. Vor dem Hintergrund der türkischen Offensive in Nordsyrien ist es am Freitag im Lager Al-Hol zu gewaltsamen Protesten inhaftierter IS-Anhänger gekommen.
 
Eine Gruppe von Frauen habe angefangen, "Allahu Akbar" (Gott ist größer) zu rufen, und sich geweigert, den Anweisungen der Wärter zu folgen, sagte ein Verantwortlicher des Lagers einem Medienzentrum der kurdischen Autonomieverwaltung. Sie hätten Steine geworfen, woraufhin die Sicherheitskräfte eingeschritten seien.
 
Die IS-Anhänger hätten versucht "zu entkommen", sagte der Verantwortliche. Doch sei bisher niemandem die Flucht gelungen. In dem Lager östlich von Al-Hasaka sind tausende Frauen und Kinder von Kämpfern der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) inhaftiert, darunter viele Ausländer. In den vergangenen Monaten gab es aus dem Lager vermehrt Berichte über Angriffe auf Wächter, Protestaktionen, Fluchtversuche und Morde.
 
Die Vorfälle am Freitag scheinen die Sorge zu bestätigen, dass die inhaftierten IS-Anhänger die türkische Offensive nutzen könnten, um aus der Gefangenschaft zu entkommen. Allgemein wird befürchtet, dass sich die Jihadisten neu formieren, wenn die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) gezwungen sind, ihre Kämpfer abzuziehen, um ihre Gebiete gegen den Angriff der türkischen Armee zu verteidigen.
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