Türkei

Kurdische Zeitung von Polizisten gestürmt

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Festnahme kurdisch-türkischer Journalisten in der Südost-Türkei.

Erneut ist in der Türkei ein Medium von Polizisten gestürmt worden. Am Sonntag drangen Beamte in die Räumlichkeiten der kurdischsprachigen Tageszeitung "Azadiya Welat" in Diyarbakir ein, wie der pro-kurdische Fernsehsender IMC TV berichtete. Alle 27 anwesenden Journalisten seien festgenommen worden. Es habe "eine terroristische Vereinigung" stattgefunden, begründete die Polizei demnach ihr Vorgehen.

Sorge um Pressefreiheit

Momentan sorgen sich viele Kritiker um die Pressefreiheit in der Türkei. Die islamisch-konservative AKP-Regierung hatte nach dem gescheiterten Putsch vom 15. Juli rund 130 Zeitungen, Fernseh- und Radiosender geschlossen. Ihnen wurde vorgeworfen, Verbindungen zum in den USA ansässigen muslimischen Prediger Fethullah Gülen zu haben, der laut Ankara für den Putschversuch verantwortlich sein soll.

Starker Druck

Auch pro-kurdische Medien stehen unter starkem Druck. Erst Mitte August hatte ein Gericht in Istanbul die pro-kurdische Zeitung "Özgür Gündem" bis auf Weiteres verboten. Dem Blatt wird vorgeworfen, Propaganda für die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zu verbreiten, und deren "Sprachorgan" zu sein.

"Terroristische Propaganda"

Bereits im Februar teilte der Sender IMC TV mit, dass der staatliche Satellitenbetreiber Türksat wegen Verbreitung "terroristischer Propaganda" ihn aus dem Programm genommen habe. Seitdem verbreitet IMC TV seinen Dienst nur noch im Internet.

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