Selbstmordanschlag Kabul

Auf Kulturzentrum

Mindestens 40 Tote bei Anschlag in Kabul

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Bekennerschreiben über Amaq verbreitet: IS reklamiert Tat für sich.

Bei einem Selbstmordanschlag auf ein Kulturzentrum in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind mindestens 40 Menschen getötet worden. Das bestätigte am Donnerstag ein Sprecher des Innenministeriums. Demnach sprengte sich zuerst ein Selbstmordattentäter in dem Gebäude in die Luft. Als Menschen zu Hilfe eilten, explodierten vor dem Haus zwei weitere Sprengsätze. Es gab mindestens 30 Verletzte.

In dem Kulturzentrum wurde zum Tatzeitpunkt eine Feier zum 38. Jahrestag des sowjetischen Einmarschs nach Afghanistan abgehalten. Es befindet sich in der Nähe der Nachrichtenagentur Afghan Voice Agency. In ersten Berichten war vermutet worden, dass die Agentur Ziel des Anschlags gewesen sein könnte. Der Anschlag geschah in einem schiitischen Viertel der Stadt. Dort hat die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in den vergangenen Monaten wiederholt schwere Attentate verübt.

IS reklamiert Tat für sich

Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hat den Selbstmordanschlag auf ein Kulturzentrum in der afghanischen Hauptstadt Kabul für sich reklamiert. Die Tat sei von einem Mitglied ausgeführt worden, berichtete das IS-Sprachrohr Amaq am Donnerstag unter Berufung auf IS-Kreise. Das im Internet verbreitete Bekennerschreiben konnte zunächst nicht unabhängig auf seine Echtheit überprüft werden.

Bei der Explosion seien mindestens 36 Menschen getötet und weitere 38 verletzt worden, sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Donnerstag. Zuvor hatte er von 40 Toten und 30 Verletzten gesprochen. Zunächst hatte sich in dem Gebäude ein Attentäter in die Luft gesprengt, danach, als Helfer kamen, waren vor dem Gebäude zwei weitere Bomben explodiert.

Der Anschlag geschah in einem schiitischen Viertel der Stadt. Dort hat die sunnitische Terrormiliz in den vergangenen Monaten wiederholt schwere Attentate verübt. Während der IS in seinen ursprünglichen Kernregionen in Syrien und im Irak so gut wie besiegt ist, sehen Beobachter die Gruppe im instabilen Afghanistan besser Fuß fassen.

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