Terror in Christchurch

Nazi-Attentäter verteidigt sich selbst

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Brenton Tarrant feuerte seinen Pflichtverteidiger.

Der mutmaßliche Attentäter von Christchurch will sich nach Aussage seines bisherigen Pflichtverteidigers Richard Peters selbst vor Gericht verteidigen. Peters sagte der Zeitung "New Zealand Herald", dass ihn der 28-jährige Brenton Tarrant von seinem Mandat als Anwalt entbunden habe und er damit nicht länger für ihn tätig sei.
 
Der festgenommene Australier habe ihm selbst gesagt, dass er sich künftig selbst verteidigen werde. Peters äußerte die Vermutung, dass der Rechtsextremist einen Prozess als Plattform nutzen könnte, um "seine ziemlich extremen Ansichten" vor den Augen der Weltöffentlichkeit zur Schau zu stellen. "Die Aufgabe des Richters wird sein damit umzugehen", sagte Peters der Zeitung.
 
Tarrant war nach dem Massaker mit mindestens 50 Todesopfern in zwei Moscheen am Freitag festgenommen worden und allen bisherigen Erkenntnissen nach als Einzeltäter vorgegangen. Dem Australier, der seit mehreren Jahren in Neuseeland lebt, droht nun lebenslange Haft wegen vielfachen Mordes. Kurz vor der Tat stellte er eine 74-seitige Kampfschrift mit rechtsextremen Parolen ins Internet und verschickte sie auch per E-Mail, unter anderen an Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern. Muslime und Immigranten bezeichnet er darin als "Invasoren", sich selbst als Rassisten.
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