NSU-Prozess

Nazi-Braut lacht ihre Opfer aus

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Trio killte 10 Menschen - Eklat bei Prozessstart.

Es ist der Prozess um die schrecklichsten Verbrechen der deutschen Nachkriegsgeschichte. Die Terrorzelle „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) soll in den vergangenen 13 Jahren Morde an neun türkisch- und griechischstämmigen Kleinunternehmern sowie an einer deutschen Polizistin begangen haben.

Prozess gegen Nazi-Braut Zschaepe

Hauptangeklagte in dem Mammutverfahren ist Beate Zschäpe (38). Ihre Komplizen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt töteten sich nach einem Banküberfall im November 2011 selbst. Unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen betritt Zschäpe um 10 Uhr den Saal A101 im Münchner Oberlandesgericht (OLG). Im dunklen Hosenanzug läuft sie mit schnellen Schritten an den Fotografen vorbei.

Dass ihr 24 Angehörige der zehn NSU-Mordopfer gegenübersitzen, scheint sie wenig zu beeindrucken – sie lacht sie sogar an. Reue ist der einzigen Überlebenden des Killer-Trios nicht anzumerken.

Rangeleien zwischen Demonstranten und Polizei
Und gleich zu Beginn der Verhandlung sorgt Zschäpe für einen Eklat: Über ihre drei Rechtsanwälte lässt sie Richter Manfred Götzl ausrichten, dass sie ihn ablehnt. Begründung: Er sei befangen.

Denn der Richter hatte vorab angeordnet, dass die NSU-Verteidiger vor jedem Prozesstag durch eine Kontrolle laufen müssen – im Gegensatz zu den Vertretern der Bundesanwaltschaft. Das sei eine bewusste Diskriminierung der Rechtsanwälte. Das Gericht vertagte eine Entscheidung über den Zschäpe-Antrag. Zur gleichen Zeit kam es vor dem OLG zu Rangeleien zwischen Demonstranten und Polizisten. Am späten Nachmittag war der erste Prozesstag zu Ende. Es soll am 14. Mai weiterverhandelt werden.

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