Fahnder überzeugt

Neonazi tötete CDU-Politiker

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Musste der CDU-Politiker Walter TZLübcke (65) sterben, weil er sich für Flüchtlinge engagierte?

CDU-Regierungspräsident Walter Lübcke wurde vor zwei Wochen auf der Terrasse seines Hauses ermordet: Kopfschuss aus nächster Nähe. Am Wochenende wurde ein Verdächtiger verhaftet. Nun sickerten Details über Stephan E. durch:

  • Der 45-Jährige kommt aus der rechtsextremen Szene, engagierte sich in der NPD.
  • Vor zehn Jahren wurde er schon ein Mal verhaftet. Gemeinsam mit 400 „Nationalisten“ hatte er damals eine Kundgebung des Gewerkschaftsbundes attackiert. Er wurde wegen Landfriedensbruch zu 7 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.
  • Auch soll er 1993 ein deutsches Asylbewerberheim mit einer Rohrbombe angegriffen haben. Die Bombe lag in einem brennenden Auto, explodierte zum Glück nicht.

Rechtsextreme feierten den Tod des Politikers

Walter Lübcke war zuletzt massiv bedroht worden. Der engagierte Politiker hatte 2015 auf einer Veranstaltung wegen Protesten gegen ein Flüchtlingsheim auf christliche Werte hingewiesen und in Richtung rechtsextremer Gruppen gesagt: „Wer diese Werte nicht vertritt, kann dieses Land jederzeit verlassen, wenn er nicht einverstanden ist.“

Seither war er die Hassfigur für rechte Internethetzer und Rassisten. Selbst den Mord an dem Politiker feierten die Rechtsextremisten im Netz.

Der Generalbundesanwalt sagte am Montag über die Verhaftung des Verdächtigen: „Wir gehen von einem rechtsextremistischen Hintergrund aus.“ Bei der Durchsuchung der Wohnung von Stephan E. wurden umfangreiche Datenträger sichergestellt, die nun von den Ermittlern ausgewertet werden. Auf der Terrasse des Mordhauses wurden außerdem seine DNA-Spuren gefunden. (wek)

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