Laut US-Vertretern

Nordkorea zieht Raketen ab

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USA und Südkorea setzen auf Härte und Dialog mit Nordkorea.

Nordkorea hat nach US-Angaben zwei Raketen von Abschussrampen an der Ostküste des Landes abgezogen. Damit sei die unmittelbare Gefahr eines Raketenstarts gebannt, sagten US-Vertreter am Montag. Nordkorea hatte die zwei Raketen vom Typ Musudan Mitte April an Stellungen an seiner Ostküste verlegt. Die USA, Japan und Südkorea hatten einen nordkoreanischen Raketentest rund um den Geburtstag von Nordkoreas Staatsgründer Kim Il-sung am 15. April befürchtet.

Im April hatte sich der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel stark zugespitzt. So kappte Nordkorea alle Notfallverbindungen zu Südkorea und schloss die gemeinsam betriebene Sonderwirtschaftszone Kaesong. Zuvor provozierte das Land die Weltgemeinschaft mit Raketenstarts und Atomtests und drohte mit Atomangriffen auf Südkorea und die USA. Nach einem Atomtest im Februar hatte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen neue Sanktionen gegen Nordkorea verhängt.

In den vergangenen Tagen hatte die kriegerische Rhetorik Pjöngjangs spürbar nachgelassen. Pentagon-Sprecher George Little begrüßte die "Provokationspause" am Montag als positive Entwicklung.

USA und Südkorea beraten weiteres Vorgehen gegen Nordkorea
Die USA und Südkorea wollen gemeinsam hart gegen nordkoreanische Provokationen und Kriegsdrohungen vorgehen, die Tür für einen Dialog mit dem Regime in Pjöngjang aber offengehalten. Das verlautete nach einem Gespräch zwischen US-Präsident Barack Obama und seiner südkoreanischen Kollegin Park Geun-hye am Dienstag in Washington.

Die Amerikaner unterstützten damit nun ausdrücklich die "zweigleisige" Politik der neuen Präsidentin gegenüber Pjöngjang, mit der sie Vertrauen aufbauen und Spannungen reduzieren wolle, sagte ihr Sprecher Yoon Chang-jung laut der Nachrichtenagentur Yonhap nach dem Gespräch.

Das erste Treffen der beiden Staatschefs diente vor allem dazu, sich der gegenseitigen Solidarität gegenüber Nordkorea zu versichern und die gemeinsame Front zu stärken, hieß es von der US-Regierung. Die Kriegsdrohungen und der jüngste Atomtest des Regimes in Pjöngjang haben zu Spannungen zwischen den Ländern geführt. Zuletzt gab es aber Hinweise auf eine Deeskalation.

Park, die seit rund zwei Monaten im Amt ist, wurde mit militärischen Ehren im Weißen Haus begrüßt. Nach einem ersten Gespräch mit Obama standen ein gemeinsames Mittagessen und eine Pressekonferenz auf der Tagesordnung. Offizieller Anlass des Gipfeltreffens ist der 60. Jahrestag eines Verteidigungsabkommens beider Länder, das in Folge des Korea-Krieges geschlossen worden war.

Die USA und Südkorea wollen auch wirtschaftlich stärker zusammenarbeiten. Sie bekräftigten, ihre Allianz "als Hauptachse für Frieden und Wohlstand im asiatisch-pazifischem Raum" zu verstehen, sagte der Sprecher. Am Mittwoch soll Park auch eine Rede vor beiden Kammern des Kongresses halten.

Obama: Nordkorea kann keine Krise mehr erzeugen
Für US-Präsident Barack Obama sind die Tage, an denen Nordkorea "eine Krise erzeugen und Zugeständnisse erzwingen konnte", vorbei. Die Versuche aus Pjöngjang, einen Keil zwischen Washington und Seoul zu treiben seien misslungen. Tatsächlich sei Nordkorea heute isolierter denn je. Die USA und Südkorea würden weiter zusammenstehen. Seine Regierung sei zwar bereit, einen Dialog mit Nordkorea zu führen, meinte Obama. Aber "die Last liegt bei Pjöngjang".

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