Irres Manifest

Oslo-Killer: So denkt er über Österreich

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Breivik schrieb 1.516-seitiges Hass-Manifest - mit Österreich-Bezügen.

„Ich glaube, dies ist der letzte Eintrag, den ich schreibe. Es ist jetzt Freitag, der 22. Juli, 12.51 Uhr.“ So endet das irre Manifest   2083. Eine europäische Un­abhängigkeitserklärung von Massenmörder Anders Behring Breivik. Zwei Stunden nachdem er es ins Netz stellte, begannen die Attentate. Breiviks ,Glaubensbekenntnis‘ besteht aus 1.516 Seiten blanken Wahnsinns.

Oslo-Killer Anders Breivik wird zu Gericht gefahren

Oslo-Killer war in Österreich

Und: Breivik nimmt darin explizit Bezug auf Österreich. 80 Mal (!) kommt das Wort "Austria" (Österreich") im irren Manifest des Oslo-Killers vor. Denn der Attentäter war selbst mehrmals in Österreich, kannte unser Land und das politische System scheinbar sehr gut. Der österreichische Verfassungsschutz untersucht das Pamphlet nun genau und ermittelt, ob und mit wem Breivik in Österreich Kontakt hatte.

Rassenkrieg: In dem in Englisch verfassten Schreiben geht es um „Rassenkrieg“ und die Frage, wie Europa sich „vor Kulturmarxismus und Islamisierung“ retten kann. Breivik will kämpfen: „Ich werde als das größte Nazi-Monster beschrieben werden, das es seit dem II. Weltkrieg gegeben hat“ (Seite 1.436).


Ziele in Österreich:
Breivik dankt zwar unter anderem seinen „Brüdern und Schwestern in Österreich“ (Seite 16). Er nennt Österreich aber auch als potenzielles Terrorziel: Mit einer „Moslem-Quote von 5 bis 7 Prozent“ hätte Österreich eine „hohe Priorität“ bei militärischen Angriffen, schreibt Breivik. Denn Österreich habe sich „mehr oder weniger der islamischen Herrschaft unterworfen“. Auch das AKW Zwentendorf sei ein potenzielles Angriffsziel, obwohl es nie in Betrieb gegangen ist (S. 1.031).
 

7.839 Österreicher sind "Feinde": Und er erklärt, welche Feinde in Österreich zu bekämpfen sind: SPÖ, ÖVP und Grüne – sie seien „selbstmörderische Humanisten, kapitalistische Globalisten und Kulturmarxisten“ (Seite 914). Insgesamt gebe es in Österreich 7.839 Feinde, die beim großen Krieg gegen den Islam hinzurichten seien (S. 920).

FPÖ, BZÖ und Haider: Breivik nennt in seinem Manifest auch FPÖ und BZÖ - als jene Parteien, die sich in Österreich gegen die Islamisierung einsetzen.  Und er schreibt gleich mehrmals vom "Haider-Österreich", dass sich gegen die amerikanische Allmacht gestellt hätte. Bei der FPÖ wies man Vorwürfe, wonach die Partei ein Vorbild für Breivik gewesen sein sollte, am Montag hingegen empört zurück: "Man darf diese Tragödie nicht für das Wechseln von politischem Kleingeld nutzen", erklärte FPÖ-Vize-Parteiobmann Norbert Hofer.
 

„Tore von Wien“: Der Massenmörder zitiert permanent Beiträge der islamfeindlichen Internetseite „Gates of Vienna“ – „Tore von Wien“, auf der auch FPÖ-Politiker immer wieder Kommentare abgegeben haben. Dort steht das Abendland vor dem Untergang wie seinerzeit bei der Türkenbelagerung 1683. Daher auch der Titel „2083“: 400 Jahre danach.


Gift aus Österreich: Im Endkampf gegen den Islam empfiehlt der Killer Gift aus Österreich zum Vergasen: ein Insektenschutzmittel, das nur von einer österreichischen Firma produziert werde und leicht zu beschaffen sei. Schon eine kleine Dosis des „Giftgases“ könne in geschlossenen Räumen einen Menschen töten (S. 942).

Hass auf Multikulti: „Wir müssen den Multikulturalismus zerstören, ihn auf­lösen, ihn delegitimieren und seine selbstzerstörerische Utopie sichtbar machen“, schreibt Breivik (Seite 300).

Diashow: Der Attentäter von Oslo vor dem Haftrichter - BILDER

Gewaltiger Medienrummel vor dem Gericht in Oslo.

Gewaltiger Medienrummel vor dem Gericht in Oslo.

Presse und Öffentlichkeit wurden von der Anhörung ausgeschlossen.

Presse und Öffentlichkeit wurden von der Anhörung ausgeschlossen.

Presse und Öffentlichkeit wurden von der Anhörung ausgeschlossen.

Gedränge vor dem Verhandlungssaal.

Gedränge vor dem Verhandlungssaal.

Gedränge vor dem Verhandlungssaal.

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Oslo-Killer Anders Breivik wird zu Gericht gefahren

Diashow: Der Attentäter von Oslo vor dem Haftrichter - BILDER

Gewaltiger Medienrummel vor dem Gericht in Oslo.

Gewaltiger Medienrummel vor dem Gericht in Oslo.

Presse und Öffentlichkeit wurden von der Anhörung ausgeschlossen.

Presse und Öffentlichkeit wurden von der Anhörung ausgeschlossen.

Presse und Öffentlichkeit wurden von der Anhörung ausgeschlossen.

Gedränge vor dem Verhandlungssaal.

Gedränge vor dem Verhandlungssaal.

Gedränge vor dem Verhandlungssaal.

Wie wurde aus dem Bub der Oslo-Killer?

Der Schlächter von Oslo als Bub: Hier sitzt Breivik bei einem Geburtstag in einer Kindergarten-Gruppe

Die ganze Welt fragt sich: Wie konnte aus dem Blondschopf ein brutaler Killer werden...

Das Bild seiner Konfirmation: Er wirkt schüchtern, unsicher.

Ganz anders die montierten Fotos, die er von sich in seinem "Manifest" zeigt. Hier trägt er eine Phantasie-Uniform.

So hat er sich gerne gesehen: Als Kampf-Schütze im Kampf-Anzug.

Auf der letzten Seite seines 1516 Seiten starken Manifests steht dieser Satz: "Ich glaube, dies wird mein letzter Eintrag sein. Es ist jetzt Freitag, der 22. Juli, 12:51 Uhr." Zweieinhalb Stunden später explodiert im Osloer Regierungsviertel eine gewaltige Bombe, die sieben Menschen in den Tod reißt. Auf der idyllischen Ferieninsel Utüya schießt der 32-Jährige Anders Behring Breivik 69 Jugendliche kaltblütig nieder.

Das alles sei "grausam, aber notwendig" gewesen, sagt der Attentäter später im Verhör - er gesteht beide Taten, er soll sie neun Jahre lang geplant haben.

Die Zeit für Dialog ist vorbei. Wir haben dem Frieden eine Chance gegeben. Jetzt ist die Zeit für bewaffneten Widerstand gekommen", schreibt Breivik unter englischem Pseudonym in seinem Manifest

In dem Manuskript, dass er rund eine Stunde vor dem ersten Attentat an zahlreiche Freunde gemailt hat, interviewt sich Breivik auch selbst

Nach dem Massaker fragt er seinen Anwalt: "Wie viele habe ich erwischt"?

Vor Gericht gesteht der 32-Jährige die Tat. Er plädiert aber auf "nicht schuldig".

In der Öffentlichkeit will Breivik als konservativer Christ gesehen werden. Der Facebook-Seite zufolge, die von der Netzgemeinde noch in der Nacht zum Samstag gesichert wurde, hat er ein Osloer Handelsgymnasium besucht.

Er gehe gerne jagen, spiele "Worlds of Warcraft". Als Idole sind der britische Premierminister Winston Churchill (1874-1965) genannt und Max Manus (1914-96) - Widerstandskämpfer während der Zeit der deutschen Besetzung Norwegens.

Das Profil outet ihn als Liebhaber klassischer Musik, Kants "Kritik der reinen Vernunft" und Adam Smiths "Der Wohlstand der Nationen".

Die Titelseite seines Manifestes.

Der Steckbrief: So sah sich der Killer selbst.