Große Kritik am Einsatz

Notre-Dame: Feuerwehr steckte 50 Minuten im Stau

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Empörung in Frankreich: Zu Fuß ist die Strecke in nur wenigen Minuten zu schaffen.

Frustrierend: Mehrere Feuerwehr-Standorte befinden sich in Gehdistanz zur Île de la Cité. Dennoch dauerte es nach dem finalen Alarm um 18.43 Uhr noch 50 Minuten, bis das Löschen begann – empörend. Die ersten Einsatzmannschaften kamen nämlich erst um 19.33 Uhr – ausgerechnet per Hubschrauber und Boot. Das Problem dabei: Die schweren Löschmaschinen waren noch nicht dabei. Der Grund: der endlose Kampf gegen die Verkehrsflut in Paris.

Bürgermeisterin Anne Hidalgo lässt die berühmten breiten Boulevards drastisch verengen. Ex-Polizeichef Michel Delpuech warnte in der Vergangenheit mehrmals, dass Einsatzfahrzeuge nicht durchkommen werden.

Notre Dame
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Dauerstau

Täglich gibt es Dauerstau in der Metropole. Das Feuer breitete sich aber ­genau zum Höhepunkt des Berufsverkehrs aus.

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Notre Dame: Bilder von Innen zeigen Ausmaß der Zerstörung
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Experte: Löscheinsatz aus Luft ist unmöglich

Im Internet gingen die Wogen hoch – viele meinten, der Einsatz sei falsch gelaufen: Warum kamen keine Löschflugzeuge zum Einsatz? Jürgen Figerl von der Berufs-Feuerwehr in Wien sagt, dass Tonnen von Wasser auf einen kleinen Fleck unkontrolliert landen: „Es kommt zu großen Gewichtsverteilungen in kurzer Zeit, was ein Gebäude stark beschädigen kann. Die Tragfähigkeit wird herabgesetzt.“ Ein Löscheinsatz wäre von keiner Feuerwehr der Welt aus der Luft möglich sagt der Experte zu ÖSTERREICH.

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