Bizarre Regierungs-Aktion

Papst-Besuch: Straßenkinder weggesperrt

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Um Armut und Elend zu kaschieren: Obdachlose in Luxus-Hotel versteckt.

Die philippinische Regierung hat während des Besuches von Papst Franziskus Hunderte Obdachlose aus Manila in einem Luxushotel untergebracht. Sozialministerin Corazon Juliano-Soliman bestätigte am Freitag laut philippinischen Medien eine entsprechende Enthüllung eines TV-Senders, wie Kathpress meldete.

Demnach waren 490 Obdachlose, Bettler und Straßenkinder sowie zu deren Betreuung 100 Mitarbeiter der Behörde vom 14. bis 19. Jänner auf Kosten des Ministeriums im "Chateau Royale Resort" nahe Manila untergebracht. Der Abgeordnete Terry Ridon kündigte die Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses an.

Renato Reyes, Generalsekretär der Bürgerrechtsorganisation Bayan, kritisierte die Aktion auf Anfrage der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA als Versuch der Regierung, das Ausmaß der Armut herunterzuspielen. Der Kampf gegen Armut und Korruption auf den Philippinen war das zentrale Thema von Papst Franziskus während seines fünftägigen Aufenthalts in Manila und Tacloban.

Bereits während des Papstbesuches hatte die britische Zeitung "Daily Mail" berichtet, Straßenkinder seien für diese Zeit in Käfige gesperrt worden. Das Blatt veröffentlichte Fotos von Kindern hinter Gittern und zitierte Behördenvertreter, die den Vorwurf bestätigten.

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