Wetten auf Pistorius-Prozess

Wettbüro: Geld-zurück-Garantie bei Freispruch

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Irisches Wettbüro fing sich herbe Kritik für neue Aktion ein.

Das irische Wettbüro Paddy Power hat mit einer fragwürdigen neuen Aktion herbe Kritik hervorgerufen: Bis Dienstagnachmittag unterzeichneten bereits über 108.000 Menschen eine Online-Petition gegen die Wette zum Ausgang des Mordprozesses gegen den südafrikanischen Sportler Oscar Pistorius, der seine Freundin Reeva Steenkamp erschossen hat.

Der brutale Tod einer Frau sei weder "Sport" noch "Unterhaltung" und es sei schlicht "abscheulich und beleidigend", in diesem Zusammenhang Wetten abzuschließen.

Paddy Power verspricht eine "Geld-Zurück-Garantie", sollte Pistorius freigesprochen werden. Das Wettbüro warb jüngst in der irischen und britischen Presse pünktlich zum Prozessbeginn in Pretoria sowie zur Oscar-Verleihung in den USA mit der Aktion. "Es ist Oscar-Zeit. Geld zurück, wenn er freikommt", stand in der Anzeige, die eine Oscar-Statue mit dem Kopf von Pistorius zeigt. Der beinbehinderte Sprintstar hatte stets angegeben, seine Freundin aus Versehen erschossen zu haben, weil er sie für einen Einbrecher hielt.

Eine Sprecherin von Paddy Power verteidigte die Aktion. "Wir planen nicht, unsere Wette oder die Werbung dafür zurückzuziehen", erklärte eine Sprecherin. Es sei nichts Neues, auf den Ausgang von Gerichtsprozessen zu wetten und über das Verfahren gegen den Südafrikaner spreche schließlich jeder.
 

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Pistorius: Unter Tränen vor Gericht

Gina Meyer (rechts), die beste Freundin von Mordopfer Reeva Steenkamp