Berufungsverfahren

Pistorius drohen 15 Jahre Haft

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Spirntstar könnte nun doch noch wegen Mordes verurteilt werden.

Dem früheren Sprint-Star Oscar Pistorius droht möglicherweise eine längere Haftstrafe. Fünf Richter am obersten südafrikanischen Berufungsgericht beginnen am Dienstag mit der Überprüfung des Urteils gegen den 28-Jährigen. Nach dem Willen der Staatsanwaltschaft soll er wegen Totschlags zu mindestens 15 Jahren Haft verurteilt werden.

Die Anwälte des unterhalb der Knie amputierten Ex-Sportlers hingegen wollen an der erstinstanzlich verhängten Haftstrafe von fünf Jahren wegen fahrlässiger Tötung festhalten. Pistorius selbst wird an der Berufungsverhandlung nicht teilnehmen.

Die Verhandlung in Bloemfontein wird voraussichtlich nur einen Tag dauern. Es werden keine neuen Zeugen gehört, vielmehr werden die Akten der ersten Instanz geprüft. Ein Urteil wird möglicherweise schon in wenigen Tagen, spätestens aber in den nächsten Wochen erwartet.

Pistorius hatte seine Freundin Reeva Steenkamp am Valentinstag 2013 mit vier Schüssen durch die Toilettentür erschossen. Vor Gericht sagte er, er hätte in der Toilette einen Einbrecher vermutet. Pistorius wurde im vergangenen Monat nach einem Jahr Haft in den Hausarrest entlassen. Nun sitzt er den Rest seiner Strafe unter Auflagen in der Luxusvilla seines Onkel Arnold in Pretorias Diplomatenviertel Waterkloof ab.

Sollte die Staatsanwaltschaft Erfolg haben und Pistorius zu einer längeren Haftstrafe verurteilt werden, müsste er wieder in Pretorias Gefängnis Kgosi Mampuru II zurückkehren. Pistorius startete 2012 als erster beinamputierter Sportler der Olympia-Geschichte bei den Olympischen Spielen. Er wurde Achter mit der Staffel über 4 x 400 Meter und kam als Einzelstarter bis ins 400-Meter-Halbfinale. Bei den Paralympics holte er Doppel-Gold.
 

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