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Polizist nach Tod von Schwarzem in Minneapolis festgenommen

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Beamter kniete auf dem Hals des Mannes.

Minneapolis (Minnesota). Nach dem tödlichen Polizeieinsatz gegen einen Afroamerikaner in der US-Großstadt Minneapolis ist ein beschuldigter Beamter festgenommen worden. Derek Chauvin sei am Freitag in Gewahrsam genommen worden, teilten die Sicherheitsbehörden im Bundesstaat mit.

Der Tod des Afroamerikaners George Floyd bei der brutalen Festnahme durch weiße Polizisten am Montag hatte wütende Proteste ausgelöst. Der nun festgenommene Beamte ist auf einem Handy-Video zu sehen, wie er mehr als fünf Minuten lang auf Floyds Genick kniete, obwohl dieser stöhnte: "Ich kann nicht atmen." Schließlich blieb Floyd reglos liegen und wurde ins Krankenhaus gebracht, wo er wenig später für tot erklärt wurde.
 
Der 46-jährige Restaurant-Mitarbeiter war nur wegen eines kleinen mutmaßlichen Delikts festgenommen worden: Er soll einen gefälschten 20-Dollar-Schein für einen Einkauf benutzt haben.
 
Seit Floyds Tod kommt es in Minneapolis zu wütenden Protesten und schweren Ausschreitungen. So setzten Demonstranten unter anderem eine Polizeiwache in Brand. Am Freitag bezogen 500 Angehörige der US-Nationalgarde Stellung in Minneapolis.

Mord-Anklage gegen Polizisten

Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd in der US-Großstadt Minneapolis ist einer der an dem brutalen Einsatz beteiligten und inzwischen entlassenen Polizisten wegen Mordes angeklagt worden.
 
Alle notwendigen Beweise lägen vor, der Polizist sei festgenommen und werde wegen Mordes und Totschlags angeklagt, sagte der zuständige Bezirksstaatsanwalt Mike Freeman am Freitag bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz. Die Fälle der anderen drei beteiligten Polizisten würden noch untersucht.
 
So schnell habe seine Behörde in einem vergleichbaren Fall noch nie eine Anklage erhoben, normalerweise dauere das mehrere Monate, sagte Freema. Er räumte ein, dass die Proteste dabei eine Rolle gespielt hätten. "Ich bin nicht unempfindlich demgegenüber, was auf den Straßen passiert."
 
Der 46-jährige Floyd war nach dem Polizeieinsatz am Montag im Krankenhaus gestorben. Infolge seines Todes war es in den vergangenen Nächten zu schweren Ausschreitungen in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota gekommen. Die vier an dem Einsatz beteiligten Polizisten wurden entlassen. Sie wurden zunächst aber weder festgenommen noch angeklagt, was zu wütenden Protesten führte.
 
Minnesotas Gouverneur Tim Walz sicherte am Freitag bei einer emotionalen Pressekonferenz zu, dass die Justiz das Vorgehen der Beteiligten schnell untersuchen werde. Der Gouverneur teilte das Entsetzen über den Vorfall. "Das Kapitel, das diese Woche geschrieben wurde, ist eines unserer dunkelsten Kapitel", sagte er. Walz rief Demonstranten eindringlich zum Gewaltverzicht auf.
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