Augenzeugen-Video

Polizisten schießen Unbewaffneten nieder

Teilen

Mann (35) wurde von drei Beamten auf offener Straße getötet.

Erneut erschüttert ein Fall tödlicher Polizeigewalt die USA. Antonio Zambrano-Montes (35) wurde am Mittwoch in der Kleinstadt Pasco im US-Bundesstaat Washington von drei Polizisten verfolgt und auf offener Straße niedergeschossen. Der aus Mexiko stammende Zambrano-Montes brach, von mehreren Kugeln getroffen, zusammen.



Zeugen filmten mit
Ein von einem Augenzeugen gefilmter Handy-Clip zeigt das fragwürdige Vorgehen der Polizisten. Die Beamten wurden am Nachmittag alarmiert, weil Zeugen einen Mann beobachtet hatten, der auf einem Supermarkt-Parkplatz Steine auf mehrere Autos warf. Drei Polizisten wollten daraufhin Zambrano-Montes verhaften. Der 35-Jährige ergriff jedoch die Flucht. Er lief über die Straße, die drei Polizisten mit gezogenen Waffen hinterher. Auf dem Gehsteig drehte sich Zambrano-Montes den Polizisten zu, schien sich ergeben zu wollen. Doch die Polizisten feuerten aus wenigen Metern Entfernung mehrere Schüsse auf den Mann ab.

"Ich kann nicht glauben, dass sie inmitten der ganzen Autos und Passanten geschossen haben", sagte Augenzeuge Benjamin Patrick. Die Bürgerrechtsorganisation American Civil Liberties Union (ACLU) zeigte sich "sehr beunruhigt". "Nur weil jemand vor der Polizei zu flüchtet und den Anweisungen eines Beamten nicht folgt, kann man ihn doch nicht erschießen. Tödliche Gewalt ist erst als absolut letztes Mittel einzusetzen", so ACLU-Direktorin Kathleen Taylor.

Der Polizeichef kündigte eine Untersuchung an. Die drei involvierten Beamten wurden für die Dauer der Ermittlungen vom Dienst suspendiert.

In den USA waren in den vergangenen Monaten wegen ähnlichen Fällen vzahlreiche Menschen gegen Rassismus und Polizeigewalt auf die Straßen. Sowohl nach dem Tod des unbewaffneten 18-Jährigen Michael Brown in Ferguson als auch nach dem mit einem Würgegriff getöteten Eric Garner in New York entschieden Jurys, dass sich die Polizisten nicht vor Gericht verantworten müssen. Nach den Entscheidungen kam es jeweils zu teils gewaltsamen Protesten.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.