Ungarn

Präsident fällt auf Telefon-Scherz herein

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Journalist gab sich als slowakischer Staatschef aus und narrte Janos Ader.

Nach Bundespräsident Heinz Fischer und Tschechiens Präsident Vaclav Klaus ist auch der ungarische Staatschef Janos Ader Opfer eines Telefonstreichs eines angeblichen slowakischen Staatspräsidenten Ivan Gasparovic geworden.

Der englisch sprechende slowakische Journalist vom Blatt „Novy Cas“ hätte sich am Dienstag im Sekretariat des Budapester Sandor Palastes - dem Sitz des Staatsoberhauptes - gemeldet und sich als Mitarbeiter des slowakischen Staatschefs Ivan Gasparovic ausgegeben, berichtete die ungarische Boulevardzeitung „Blikk“ (Donnerstagausgabe). Dabei hätte er erklärt, Gasparovic würde mit Ader am folgenden Tag, dem 6. Februar, um 10.00 Uhr sprechen wollen und eine Telefonnummer hinterlassen. Budapest rief den angeblichen slowakischen Staatspräsidenten pünktlich am Mittwoch zurück, wobei das Ader-Büro den Staatschef zuschaltete.

Der Journalist fragte auf Englisch, wie es Ader gehe, woraufhin dieser ebenfalls auf Englisch antwortete, danke gut. Danach sich hätte der Journalist sofort zu erkennen gegeben und erklärt, er habe nur testen wollen, wie leicht der ungarische Staatschef zu erreichen sei. Doch auch dann hätte Ader den Streich nicht bemerkt und nach wie vor nach Gasparovic verlangt, zitiert der „Blikk“.

Der Journalist soll auch andere Staatschefs getestet haben, wie das polnische Staatsoberhaupt Bronislaw Komorowski, mit dem jedoch kein Gespräch zustande gekommen sei. Vergangene Woche hatte ein slowakischer Hörfunkmorator sich bei Bundespräsident Fischer ebenfalls als Gasparovic ausgegeben. Fischer, zu dem der Anrufer durchgestellt wurde, fiel auf den Streich jedoch nicht herein. Anders als Tschechiens scheidender Präsident Klaus, dem "Gasparovic" Asyl in der Slowakei angeboten hatte.
 

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